Kolumne von Heiko Böhmer

Die Inflation ist wieder da! Oder war sie einfach gar nicht weg?

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Quelle: Ihar Halavach/Shutterstock.com

Es ist erst zwei Jahre her, als die Inflationsraten bei uns und in den USA auf langjährigen Rekordständen notierten. Seitdem haben wir einen deutlichen Rückgang erlebt - sowohl in den USA als auch bei uns in Europa. Aber so langsam deutet sich eine Trendwende an. Die Inflationsrate fällt nicht weiter, sie geht eher wieder leicht nach oben.

Der Trend dürfte sich in den kommenden Monaten fortsetzen. Stichwort Zölle: Die Wirkung der Maßnahmen durch die neue Trump-Regierung ist an dieser Stelle noch gar nicht ablesbar. Vor allem ist noch völlig unklar, wer letztendlich von den Zöllen betroffen sein wird.

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Was aber schon jetzt klar ist: Zölle wirken inflationär, weil die Preise der dort betroffenen Güter schlicht und einfach steigen. Besonders drastisch ist es beim Blick auf die angestrebten Zölle in Richtung Mexiko. Hier kann man schon von einer Art Eigentor sprechen.

Viele Bauteile überqueren bis zur Endmontage beispielsweise in der Autoindustrie mehrfach die Grenze zwischen Mexiko und den USA. Bislang war das kein Problem durch das Vorhandensein einer Freihandelszone. Sollten nun die Zölle tatsächlich eingeführt werden, müssten bei den Bauteilen mehrfach Zölle erhoben werden und das macht die Produktion in den USA deutlich teurer.

Dieses kleine Beispiel verdeutlicht ganz klar wie umfangreich die Auswirkungen der Zölle sind. Hier geht es noch nicht einmal darum, ob die betroffenen Länder mit Gegenzöllen antworten werden. Auch das ist natürlich immer noch eine Möglichkeit beispielsweise von Seiten der Europäischen Union gegenüber den USA.

Trump bestimmt die Spielregeln – ob beim Welthandel oder dem Ukraine-Krieg

Für viele Regierungen in der Welt heißt es daher flexibel bleiben, wenn es um die Handelspolitik mit den USA geht. Gerade für viele Staaten in Südamerika sind die Vereinigten Staaten einer der wichtigsten Handelspartner. Kommt es hier zu Störungen im Handel, hat das direkt schnelle Auswirkungen auf die heimische Konjunktur.

Wir sehen aber auch, wie massiv die Auswirkungen anderer Maßnahmen der Regierung Trump sind. Das bezieht sich beispielsweise auf die Sicherheitspolitik bezogen auf den Krieg in der Ukraine. Hier ist es völlig unklar, wie es weiter gehen wird.

Doch die Turbulenzen rund um den Start der neuen US-Regierung spiegeln sich bislang nicht an den Börsen wieder. Tatsächlich zeigt uns die aktuelle Entwicklung einmal mehr ganz deutlich, wie gering doch die Auswirkungen politischer Umwälzungen auf die Börsen sind.

Allerdings darf man eine Sache auch nicht vergessen: Bislang sind vieles nur Ankündigungen von Seiten der Trump-Regierung. Konkret greifbare Maßnahmen sind noch klar in der Unterzahl und daher wird sich erst auf Sicht der kommenden Monate zeigen, wie denn dann tatsächlich die konkreten Auswirkungen auf die einzelnen Staaten und natürlich auch auf die jeweiligen Volkswirtschaften sein werden.

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