Dax mit klaren Verlusten – Trumps Zolldrohungen belasten

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben nach neuen Zoll-Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump auf die Bremse getreten. Nach dem deutlichen Vortagesgewinn schloss der Dax am Donnerstag mit einem Minus von 1,07 Prozent bei 22.550,89 Punkten. Am Mittwoch hatte er sich seinem Rekord aus der Vorwoche von 22.935 Zählern zeitweise bis auf gut 100 Punkte genähert.
Nach zunächst uneindeutigen Äußerungen über einen möglichen weiteren Aufschub stellte Trump klar, dass Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada am 4. März in Kraft treten sollen.
Auf Waren aus China sollen dann ebenfalls zusätzliche Zölle in Höhe von zehn Prozent gelten. Anfang Februar hatte sich Trump kurz vor dem Inkrafttreten angedrohter Strafzölle in Höhe von 25 Prozent auf Waren aus Mexiko und Kanada auf Zugeständnisse der Nachbarn vor allem bei der Grenzsicherung eingelassen und zuletzt den 2. April als Starttermin genannt. Zudem drohte der US-Präsident Zölle von 25 Prozent für Einfuhren aus der Europäischen Union an - „für Autos und alle anderen Dinge".
Devisen: Eurokurs gibt deutlich nach
Der Euro hat am Donnerstag nach neuen Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump deutlich nachgegeben. Der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung sank auf 1,0414 US-Dollar. Zuvor hatte der Euro noch knapp unter 1,05 Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0477 (Mittwoch: 1,0487) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9544 (0,9535) Euro.
Nach uneindeutigen Äußerungen über einen möglichen Aufschub hat US-Präsident Donald Trump klargestellt, dass Zölle auf Waren aus Mexiko und Kanada Anfang März in Kraft treten sollen. „Aus Mexiko und Kanada strömen nach wie vor Drogen in sehr hohen und nicht hinnehmbaren Mengen in unser Land", schrieb der Republikaner auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social. Deshalb würden die bisher ausgesetzten Strafzölle am 4. März in Kraft treten. Die USA importieren aus beiden Ländern Rohöl. Dies stützt die Ölpreise. Auf Waren aus China sollen dann ebenfalls zusätzliche Zölle in Höhe von zehn Prozent gelten.
Die Ankündigung von US-Importzöllen für die EU am Mittwochabend hatte den Euro hingegen zunächst nur wenig belastet.
US-Präsident Donald Trump will Zölle in Höhe von 25 Prozent für Einfuhren aus der Europäischen Union erheben - „für Autos und alle anderen Dinge". Die offizielle Bekanntgabe soll sehr bald folgen. Die Aussagen waren zunächst nicht ganz so ernst genommen, da die Märkte von einem Verhandlungsspielraum ausgingen.
Die Ankündigungen von baldigen Zöllen auf Waren aus Mexiko, Kanada und China schreckte auch die Anleger in Europa auf und der Euro geriet stark unter Druck.
Die am Nachmittag veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA fielen uneinheitlich aus. So sind die Auftragseingänge für langlebige Güter im Januar stärker gestiegen als erwartet. Zuvor waren die Aufträge noch zweimal hintereinander gefallen. Negativ überrascht haben hingegen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die in der vergangenen Woche deutlich gestiegen sind.
Redaktion onvista/dpa-AFX