Dax startet 1.000 Punkte tiefer in die neue Woche

Deutschland: Dax startet über 1.000 Punkte tiefer
Die Ausverkaufswelle am deutschen Aktienmarkt wegen der rabiaten US-Zollpolitik geht am Montag weiter. Eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax für den Leitindex Dax ein Minus von 6 Prozent auf 19.524 Punkte. Damit droht ihm der dritte herbe Verlusttag in Folge - und erstmals seit August der Rutsch unter die für den langfristigen Trend wichtige 200-Tage-Durchschnittslinie. Die deutlichen Kursgewinne seit Jahresbeginn sind Geschichte.
Weltweit setzt sich die Talfahrt an den Börsen zudem fort: In Asien sackten die wichtigsten Indizes deutlich ab, und auch in New York stehen die Zeichen auf weitere Verluste. Spätestens mit der schnellen Reaktion Chinas auf die neuen US-Zölle "war der Startschuss für den nächsten Handelskrieg gefallen", schrieb Analyst Christian Henke vom Broker IG. "Neben einer wohl wieder steigenden Inflation haben die Marktteilnehmer Angst vor einer globalen Rezession."
Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell, der wegen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump von steigenden Verbraucherpreisen sowie einer Wirtschaftsflaute in der weltgrößten Volkswirtschaft ausgehe, "dürften die Börsianer ebenfalls nicht beruhigt haben".
Am späten Mittwochabend hatte Trump neue Zölle gegen zahlreiche andere Länder verhängt. China reagierte darauf kurz später mit umfangreichen Gegenzöllen für US-Importe, die am 10. April in Kraft treten sollen.
Zur Monatsmitte könnten zudem EU-Zölle für amerikanische Produkte wirksam werden. In Luxemburg beraten die Handelsminister der EU-Staaten an diesem Montag über die Frage, mit welcher Strategie Trump zum Einlenken bewegt werden könnte. Trump signalisierte zwar Gesprächsbereitschaft unter bestimmten Bedingungen. Sein Handelsminister Howard Lutnick hatte zuvor aber angekündigt, dass die US-Regierung ihren harten Kurs mit hohen Einfuhrgebühren auf Waren aus fast allen Staaten der Erde durchziehen wolle.
USA: Tiefrot
Die Ankündigung von Gegenzöllen auf US-Importe durch China hat den jüngsten Kurseinbruch an den New Yorker Börsen am Freitag noch verschärft. Der Dow Jones Industrial sackte um 5,50 Prozent auf 38.314,86 Zähler ab. Die hohen Verluste wurden von weit überdurchschnittlichen Handelsumsätzen begleitet, die wohl den Begriff Ausverkauf rechtfertigen.
Am Vortag war der weltweit bekannteste Aktienindex bereits um 4 Prozent gefallen, nachdem US-Präsident Donald Trump umfangreiche Importzölle angekündigt hatte. Der Dow fiel am Freitag auf den niedrigsten Stand seit Mitte vergangenen Jahres. Mit einem Wochenminus von mehr als 8 Prozent war es für den Dow die verlustreichste Börsenwoche seit Jahren. Der von den großen Technologieaktien dominierte Nasdaq 100 büßte am Freitag 6,07 Prozent auf 17.397,70 Punkte ein und fiel auf den tiefsten Stand seit Mai 2024.
Im Börsenjahr 2025 steht mittlerweile ein Verlust von mehr als 17 Prozent zu Buche. Der marktbreite S&P 500 rutschte um 5,97 Prozent auf 5.074,08 Zähler ab. Der Wochenverlust war der größte seit März 2020.
Asien: Weitere Kursverluste
Der von den USA ausgelöste Handelskrieg und damit verbundene Ängste vor einem herben Konjunktureinbruch haben die Aktienmärkte Asiens auch am Montag belastet. In Tokio sackte der Nikkei 225 zuletzt um 6,6 Prozent ab. Verluste gab es auch in Australien, Indien und Südkorea. In China war das Minus teils noch größer als an den anderen Märkten, nachdem dort sowie in Hongkong am Freitag feiertagsbedingt nicht gehandelt worden war.
Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone brach nun am Montag um fast elf Prozent ein und der CSI-300-Index mit den wichtigsten chinesischen Festlandaktien verlor gut sechs Prozent.
Index | Punkte | Veränderung |
---|---|---|
Nikkei 225 | 31.414 | -6,6 Prozent |
Hang Seng | 22.849 | -10,40 Prozent |
CSI 300 | 3.549 | -5,98 Prozent |
Renten:
Terminkontrakt/Anleihe | Kurs/Rendite | Veränderung in Prozent/in Prozentpunkten |
---|---|---|
Bund Future | 128,42 | - 0,27 Prozent |
10-jährige Bundesanleihen | 2,57 | - 1,13 Prozent |
10-jährige US-Anleihen | 3,90 | - 1,15 Prozent |
Devisen:
Währungspaar | Kurs | Veränderung |
---|---|---|
Euro in Dollar | 1,0963 | +0,55 Prozent |
Dollar in Yen | 147,01 | - 0,31 Prozent |
Euro in Yen | 161,19 | -0,07 Prozent |
Rohöl:
Umstufungen von Aktien:
BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR AIRBUS AUF 190 (205) EUR - 'OVERWEIGHT'
BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR MTU AUF 355 (375) EUR - 'EQUAL WEIGHT'
BERENBERG SENKT ZIEL FÜR DERMAPHARM AUF 44 (50) EUR - 'BUY'
GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR FREENET AUF 29 (28,5) EUR - 'SELL'
JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR DEUTSCHE BÖRSE AUF 260 (225) EUR - 'HOLD'
JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR KION AUF 43 (54) EUR - 'BUY'
JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR LUFTHANSA AUF 5,80 (6,40) EUR - 'HOLD'
RBC SENKT ZIEL FÜR DWS AUF 49 (54) EUR - 'OUTPERFORM'
Redaktion onvista/dpa-AFX