Mögliche Übernahme

Bundeskartellamt genehmigt Unicredit-Einstieg bei Commerzbank

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Alexander Fedosov/Shutterstock.com

Die Unicredit kommt bei einer möglichen Übernahme der Commerzbank voran: Das Bundeskartellamt genehmigte eine Beteiligung der Italiener von 29,99 Prozent an dem Frankfurter Geldhaus.

Schon durch den angemeldeten Minderheitserwerb kommt es zu einer Stärkung der Marktposition der Unicredit im Privat- und Firmenkundengeschäft in Deutschland. 

Kartelamts-Chef Andreas Mundt

Allerdings seien "in allen Bereichen weitere bedeutende Wettbewerber tätig".

Ende Februar hat die Unicredit die Übernahme eines Commerzbank-Anteils von bis zu 29,99 Prozent beim Bundeskartellamt zur Prüfung angemeldet. Mitte März hatte bereits die Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank keine Einwände gegen eine Anteilsaufstockung auf knapp unter 30 Prozent erhoben.

Die Unicredit hatte im September den Teilausstieg des Bundes bei der seit der Finanzkrise 2008/2009 teilverstaatlichten Commerzbank genutzt und war im großen Stil bei Deutschlands zweitgrößter Privatbank eingestiegen.

Nach früheren Angaben kontrolliert die Unicredit gut 28 Prozent der Anteile: 9,5 Prozent direkt über Aktien und 18,5 Prozent über Finanzinstrumente. Seit Monaten arbeitet Unicredit-Chef Andrea Orcel auf eine Übernahme der Commerzbank hin. Ab einem 30-Prozent-Anteil wäre die Mailänder Großbank verpflichtet, ein Kaufangebot vorzulegen.

Eine Entscheidung, ob die Unicredit mit der Commerzbank zusammengehen will, werde aber wohl nicht mehr dieses Jahr fallen, hatte die Unicredit im März erklärt. So setzt Orcel auf Gespräche mit der neuen Bundesregierung. Der Bund hält noch gut zwölf Prozent an dem Institut. Die Bundesregierung, das Land Hessen, die Commerzbank-Spitze und Arbeitnehmervertreter lehnen das Vorgehen der Unicredit ab. Unicredit-Chef Orcel preist dagegen immer wieder die Vorzüge eines Zusammenschlusses.

Die Commerzbank wirbt mit steigender Dividende und ehrgeizigeren Renditezielen bei ihren Aktionären für die Eigenständigkeit des Instituts, das unter anderem für viele Mittelständler in Deutschland ein wichtiger Partner ist. Profitabler werden will die Commerzbank auch mit einem Job-Abbau: Trotz eines Rekordgewinns verkündete das Institut jüngst den Abbau von rund 3.900 Vollzeitstellen.

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