VW erwartet «Playoffs» in China

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Automesse in Shanghai

Shanghai (dpa) - Volkswagen erwartet mit der zunehmenden Konkurrenz großer Tech-Unternehmen auf dem chinesischen Automarkt verschärften Wettbewerb. «Das macht uns das Leben nicht leichter», sagte Volkswagen-Vorstandmitglied für China, Ralf Brandstätter, in Shanghai. VW sehe sich aber mit seinem Stand der Technik für China gegen die Konkurrenz gut aufgestellt und in der Lage, seinen Teil des Marktes zu übernehmen.

«Aus meiner Sicht beginnt jetzt die Playoff-Saison», sagte Brandstätter in Bezug auf im Sport übliche Ausscheidungsspiele. Manche Marktteilnehmer könnten aufholen, aber nicht alle würden überleben, sagte er.

Neue VW-Modelle

Die Volkswagen-Gruppe, zu dem auch die Marken Audi und Porsche gehören, hatte für die am Mittwoch beginnende Automessen in Shanghai eine große Produktoffensive angekündigt. Am Vorabend zeigte der Konzern fünf Weltpremieren. Drei Fahrzeuge stellt VW in Shanghai als «Showcars», also seriennahe Fahrzeuge, vor.

Darunter war ein SUV als sogenannter Range Extender, also ein Auto mit Elektroantrieb, bei dem ein Verbrennermotor die Batterie lädt und so mehr Reichweite garantiert. Daneben stellte VW ein vollelektrisches Auto vor, sowie ein Auto im sehr umkämpften Kompaktklasse, das auch preislich der chinesischen Konkurrenz die Stirn bieten soll. Laut Brandstätter würde das Fahrzeug umgerechnet in Euro etwa 17.000 Euro in China kosten.

Unrealistische Preise in China

Die Preise in China seien ein Problem, sagte VW-Markenchef Stefan Mecha. Die Fahrzeuge der Konkurrenz hätten alles an Technik, aber nicht zu einem realistischen Preis. Für ein realitätsnahes Bild müssten die Autos eigentlich das Doppelte kosten.

Die Wolfsburger setzen auf viel Technik in ihren Fahrzeugen und stellen in Shanghai ein selbst entwickeltes automatisiertes Fahrsystem (ADAS) vor. Das Fahrsystem soll eine Fahrfähigkeit bis zu Level 2++ erreichen. Damit fährt das Auto nicht vollständig autonom, aber die Technologie bietet Funktionen wie Spurhalteassistenten oder Geschwindigkeitskontrolle, was zum Beispiel beim Fahren auf der Autobahn den Fahrer entlasten können soll.



Der harte Wettbewerb in China, aber auch hohe Umbaukosten im Unternehmen setzten dem gesamten Volkswagen-Konzern, zu dem neben der Kernmarke VW auch Audi und Porsche gehören, im vergangenen Jahr spürbar zu. Unter dem Strich verdiente VW mit 12,4 Milliarden Euro fast 31 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Vom einstigen Gewinnbringer China kam deutlich weniger Ergebnis.

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