Umfrage: Deutsche wollen mehr Souveränität bei KI

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Frankfurt (Reuters) - Die Deutschen wünschen sich einer Umfrage zufolge mehr technologische Eigenständigkeit bei Künstlicher Intelligenz (KI).

Die neue Bundesregierung sollte hierfür die Regulierung lockern und KI zu einem Schwerpunkt ihrer Wirtschaftspolitik machen, sagten jeweils mehr als die Hälfte der Befragten in einer am Montag veröffentlichten Erhebung des Digitalverbands Bitkom. "Noch nie hat sich eine neue Technologie so schnell verbreitet", sagte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. "Umso wichtiger ist, dass wir bei KI nicht in neue digitale Abhängigkeiten rutschen. Wir müssen jetzt schnell die Voraussetzungen für eine souveräne deutsche und europäische KI-Industrie schaffen."

Um dies zu erreichen, fordert der Verband neben massiven Investitionen in neue Rechenzentren auch ein Pflichtfach Informatik an Schulen sowie KI-Weiterbildungen für Beschäftigte. Außerdem solle der Bund sicherstellen, dass der europäische "AI Act" und die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) innovationsfreundlich ausgestaltet werde. "Wir dürfen uns im weltweiten Wettbewerb bei KI nicht selbst ein Bein stellen", warnte Wintergerst.

Gut zwei Drittel der Deutschen waren der Umfrage zufolge der Meinung, dass Deutschland bei dieser Zukunftstechnologie von den USA und China abhängig ist. Dabei spiele für knapp die Hälfte von ihnen das Herkunftsland bei der Frage, ob sie ein KI-Programm nutzen, die ausschlaggebende Rolle. Bislang griffen diejenigen, die Generative KI bereits einsetzten, fast ausschließlich auf ChatGPT von OpenAI, den darauf basierenden Copilot von Microsoft und Googles Gemini zurück. Andere Anbieter wie Anthropic, Perplexity oder DeepSeek fristeten dagegen ein Nischendasein.

(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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