AMS-Osram erstreitet 52 Millionen Dollar - nach 17 Jahren

München (Reuters) - Der österreichisch-deutsche Chip- und Sensor-Konzern AMS-Osram hat im Streit um Technologie-Klau nach 17 Jahren einen juristischen Erfolg erzielt.
Der japanische Chip-Konzern Renesas zahlt im Zuge eines Vergleichs 51,7 Millionen Dollar an AMS-Osram, wie das Unternehmen aus Premstätten bei Graz und die begleitende Anwaltskanzlei am Dienstag mitteilten. Die Hälfte der Summe werde noch im laufenden zweiten Quartal verbucht, der Rest im dritten, sagte ein Sprecher.
Der Streit entbrannte 2008, als Texas Advanced Optoelectronic Solutions (TAOS) Fusionsgespräche mit Intersil Corp ergebnislos abbrach. Im Zuge der Verhandlungen hatte TAOS Chip-Technologie an Intersil weitergegeben. Nach dem Aus hatte Intersil eigenen Angaben zufolge das Material zwar vernichtet, anschließend aber ein Konkurrenzprodukt auf Basis der gleichen Technologie herausgebracht. TAOS hatte deshalb nach eigenen Angaben erhebliche Verluste erlitten und Aufträge verloren. Deshalb verklagten die Amerikaner Intersil unter anderem wegen Vertragsbruch, der Veruntreuung von Geschäftsgeheimnissen und Patentverletzungen. AMS-Osram erbte den Rechtsstreit 2011 mit der Übernahme von TAOS, Intersil gehört seit 2017 zu Renesas.
Ein Berufungsgericht in den USA hatte im April zugunsten von AMS-Osram geurteilt. Auf dieser Basis einigten sich die beiden Parteien nun auf einen Vergleich.
(Bericht von Alexander Hübner. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)