VDA befürchtet Produktionsausfall - Rohstoffe aus China fehlen

Berlin (Reuters) - Die Restriktionen Chinas bei der Ausfuhr seltener Erden könnten dem Autoverband VDA zufolge bald zu Verzögerungen und Ausfällen auch in der deutschen Autoproduktion führen.
Die Exportrestriktionen seien eine ernste Herausforderung für die Versorgungssicherheit, erklärte VDA-Präsidentin Hildegard Müller am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters. China habe nicht genug Ausfuhrlizenzen erteilt, bei gültigen Lizenzen gehe die Zollabfertigung langsam. "Wenn sich an der Situation nicht schnell etwas ändert, sind Produktionsverzögerungen und sogar Produktionsausfälle nicht mehr auszuschließen." In den USA hatte der Automobilverband Alliance for Automotive Innovation bereits am 9. Mai vor Produktionsrückgängen wegen des Problems gewarnt.
Der VDA forderte von der Bundesregierung und der EU-Kommission, das Thema "nachdrücklich" gegenüber der Regierung in Peking zur Sprache zu bringen und rasch eine Lösung zu finden. China führte vor dem Hintergrund des Handelsstreits mit den USA die Beschränkungen für wichtige Rohstoffe, die etwa in Magneten für Elektromotoren oder Sensoren gebraucht werden, ein. China ist weltweit führend bei den Materialien, viele Unternehmen sind von chinesischen Lieferanten abhängig. Die Produzenten in China müssen für jeden Liefervertrag mit Unternehmen im Ausland neue Lizenzen beantragen. Die in erster Linie gegen die USA gerichtete Beschränkung trifft deshalb alle Abnehmer weltweit.
(Bericht von Victoria Waldersee, geschrieben von Ilona Wissenbach. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)