Ausblick auf US-Börsen

Verluste erwartet - Unklarheit im Nahost-Krieg beunruhigt

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Matosem/Shutterstock.com

(dpa-AFX) - Die sich zuspitzende Lage in Nahost dürfte am Dienstag die US-Börsen belasten. Dass US-Präsident Donald Trump den G7-Gipfel wegen des Kriegs zwischen Israel und Iran vorzeitig verlassen und zur Flucht aus der iranischen Hauptstadt aufgerufen hat, sorgt für Nervosität. Da Aktien mit höheren Risiken verbunden sind als Anlageklassen wie Staatsanleihen, Gold oder Währungen, setzte die übliche Rotation ein.

Der Broker IG taxierte den Dow Jones Industrial rund eine Stunde vor dem Handelsstart 0,5 Prozent im Minus auf 42.315 Punkte. Der von Technologiewerten dominierte Nasdaq 100 wird am Dienstag 0,5 Prozent tiefer bei 21.834 Zählern erwartet.

"Solange nicht klar ist, was der US-Präsident plant, ist die Unsicherheit hoch", kommentierte Portfoliomananger Thomas Altmann von QC Partners. Entsprechend skeptisch reagierten deshalb die Börsen weltweit auf seine vorzeitige Abreise. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von Robomarkets erklärte angesichts der weiter unübersichtlichen Situation, dass "von Verhandlungen bis hin zu einem Eingreifen der USA in den Konflikt alles möglich" sei, weshalb die Erholung an den Börsen vorerst beendet sein dürfte.

Kolumne von Stefan Riße
Krieg in Nahost: Eine schnelle Erholung der Börsen wäre logisch · Uhr · Acatis
Krieg in Nahost: Eine schnelle Erholung der Börsen wäre logisch

Der Blick auf die Konjunkturdaten des Tages zeigten für Mai schwächer als erwartet ausgefallene US-Einzelhandelsumsätze. Kurz vor dem Börsenstart dürfte zudem noch die Industrieproduktion Aufmerksamkeit auf sich ziehen.

Unter den Einzelwerten gaben die Aktien der sogenannten Glorreichen Sieben, der sieben nach Börsenwert größten und bedeutendsten US-Techunternehmen überwiegend nach. Alphabet, Amazon und Apple schwächelten ebenso wie Meta, Microsoft und Tesla. Nur Nvidia dürften ihre Vortagesgewinne ausbauen.

Solar- und Windbranche kräftig unter Druck

Ein von den US-Republikanern im Senat vorgelegter Gesetzentwurf, der sich mit Steuergutschriften befasst, brachte vorbörslich Aktien von Solarunternehmen unter Druck. Wie aus dem Entwurf hervorgeht, sollen Subventionen für Wind- und Solarenergie 2028 abgeschafft werden. Steuererleichterungen für andere Energiequellen wie etwa Kernenergie, Wasserkraft oder Geothermie sollen dagegen bis zu ihrem Auslaufen im Jahr 2036 bestehen bleiben.

Die Papiere von Enphase Energy sackten um knapp 17 Prozent ab, Solaredge büßten 21 Prozent ein und Sunrun 27 Prozent. Für First Solar ging es um rund 11 Prozent abwärts.

T-Mobile US gaben zudem vorbörslich um 4,5 Prozent nach. Der zweite Großaktionär der US-Telekom-Tochter, der Technologie-Investor Softbank, veräußerte T-Mobile Anteile im Wert von 4,8 Milliarden US-Dollar, um seinen Wachstumskurs im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) zu finanzieren.

Verve Therapeutics sprangen vor dem Handelsstart um fast 77 Prozent nach oben, während Eli Lilly 0,6 Prozent einbüßten. Der Arzneimittelhersteller will das Biotech-Unternehmen für 1,3 Milliarden Dollar übernehmen und 13,50 Dollar je Verve-Aktie zahlen./ck/mis

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