Werbung auf WhatsApp - Meta widerspricht Datenschützern

Frankfurt (Reuters) - Die geplante Einblendung von Anzeigen beim Messengerdienst WhatsApp verstößt nach Einschätzung des Mutterkonzerns Meta nicht gegen das Gesetz.
Damit widersprach der US-Konzern am Dienstag der Gruppe None Of Your Business (NOYB, "Geht Dich Nichts An") des Bürgerrechtsaktivisten Max Schrems. Dieser hatte als Reaktion auf die Ankündigung vom Montag kritisiert, dass die Verknüpfung von Nutzerdaten und personalisierter Werbung illegal sei.
"Die Aussage von NOYB ist unrichtig", sagte ein WhatsApp-Sprecher. "Wir sind zuversichtlich, dass unser Plan im Einklang mit den rechtlichen Anforderungen auf der ganzen Welt, einschließlich der EU, steht." NOYB war für einen Kommentar zu dieser Einschätzung zunächst nicht zu erreichen.
WhatsApp betont in einem Blog-Beitrag, Daten wie persönliche Nachrichten oder Anrufe keinesfalls für Werbeeinblendungen zu nutzen. Man ziehe lediglich Informationen wie den ungefähren Standort oder die Kanäle heran, denen der Nutzer folge. Die Anwender könnten auf Wunsch ihre Werbepräferenzen den anderen Konzerndiensten, dem Online-Netzwerk Facebook und der Bilder-Plattform Instagram, für WhatsApp übernehmen.
NOYB liegt mit Meta seit längerem im Clinch: Im vergangenen Jahr erreichte die Gruppe ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH), das Meta die Verarbeitung bestimmter persönlicher Nutzerdaten verbietet. Die Datenschützer legten auch Beschwerde gegen das Abo-Modell des Konzerns ein, in dessen Rahmen Nutzer für eine werbefreie Variante von Facebook und Instagram Gebühren zahlen müssen.
(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)