Insider: VW äußert sich erst nach Zolleinigung über Audi-Werk in USA

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Berlin (Reuters) - Volkswagen will sich nach Aussage eines Insiders nach einer Zolleinigung zwischen den USA und der Europäischen Union zu einem möglichen Audi-Werk in den USA äußern. Volkswagen biete ein Investitionspaket, das modular aufgebaut sei, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Wie groß dieses Paket am Ende ausfalle, hänge von den Bedingungen ab. Details ließ der Insider offen. VW-Chef Oliver Blume hatte zuletzt unter anderem eine Audi-Produktionsstätte in den USA ins Spiel gebracht.

Derzeit werden bei Audi verschiedene Optionen für eine mögliche Fertigung in den USA geprüft. Eines der Szenarien sei es, Fahrzeuge für den Weltmarkt in den USA zu bauen, sagte Audi-Chef Gernot Döllner am Rande einer Veranstaltung in Ingolstadt. Auch bei Volkswagen wird das auf lange Sicht als eine Option gehandelt. Döllner hatte im Frühjahr erklärt, dass noch in diesem Jahr eine Entscheidung über ein Audi-Werk fallen soll. Details zu einem möglichen Standort oder Modellen sind derzeit offen. Tendenziell dürfte es sich eher um große, margenstarke SUV-Fahrzeuge handeln.

Derzeit fertigt Volkswagen in seiner Produktionsstätte in Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee Fahrzeuge für den nordamerikanischen Markt, überwiegend für die USA. Ein Werk für die neue Elektromarke Scout entsteht derzeit in Columbia im US-Bundesstaat South Carolina. Audi verfügt bislang über keine eigene US-Fertigung, sondern ist auf Importe aus Mexiko und Europa angewiesen.

BMW und Mercedes betreiben in den USA Fahrzeugwerke, in denen verschiedene SUV-Modelle für den Weltmarkt produziert werden. Die deutschen Autobauer setzen sich bei der US-Regierung für einen Mechanismus ein, bei dem Importe mit Exporten aus den USA verrechnet werden. Einem Insider zufolge war Blume erst in der vergangenen Woche erneut zu Gesprächen mit der US-Regierung in den USA. Die Gespräche seien konstruktiv. Die Industrie benötige schnell Klarheit, hieß es aus dem Unternehmen. Derzeit gelten für Autoimporte in die USA Einfuhrzölle von 27,5 Prozent.

(Bericht von Christina Amann, redigiert von Sabine Wollrab und Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsereRedaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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