Apple ändert auf Druck der EU App-Store-Regeln

Reuters · Uhr
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San Francisco/Brüssel (Reuters) - Zur Vermeidung weiterer Strafzahlungen hat Apple am Donnerstag (Ortszeit) die Geschäftsbedingungen für seinen App Store geändert.

Der iPhone-Anbieter senkte unter anderem die Zahlungsabwicklungsgebühren für Drittanbieter von Software. Außerdem könnten diese ihre Kunden für Zahlungen nun leichter auf eigene Internetseiten umleiten. Apple kündigte allerdings an, gegen die Auflagen der Europäischen Union (EU) Beschwerde einlegen zu wollen.

Die EU-Kommission hatte Apple vor einigen Monaten wegen der bisherigen Geschäftspraktiken im App Store eine 500 Millionen Euro schwere Strafe aufgebrummt. Sie wertete es als Verstoß gegen den Digital Markets Act (DMA), dass Drittanbieter ihre Kunden nicht kostenlos auf Angebote außerhalb des App Stores hinweisen dürfen. Mit den aktuellen Änderungen will Apple verhindern, zusätzliche tägliche Geldbußen in Höhe von fünf Prozent des durchschnittlichen weltweiten Umsatzes oder etwa 50 Millionen Euro zu zahlen. Die EU-Kommission will nun prüfen, ob die neuen Geschäftsbedingungen dem DMA genügen.

Tim Sweeney, der Chef des "Fortnite"-Machers Epic Games, kritisierte Apples Anpassungen als "Verhöhnung des fairen Wettbewerbs auf den digitalen Märkten". "Apps mit konkurrierenden Zahlungsabwicklungssystemen werden im App Store nicht nur besteuert, sondern auch kommerziell gelähmt." Sein Unternehmen liegt seit Längerem mit Apple und der Alphabet-Tochter Google wegen der Geschäftspraktiken in deren jeweiligen App Stores im Clinch. Apple war für einen Kommentar zu Sweeneys Aussagen zunächst nicht zu erreichen.

(Bericht von Stephen Nellis und Foo Yun Chee; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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