Vorsicht wegen US-Arbeitsmarktbericht und Zollstreit

Zurückhaltung an den europäischen Börsen

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Fabrizio Maffei/Shutterstock.com

(dpa-AFX) - Europas Börsen haben sich am Donnerstag nur wenig bewegt. Vor den US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag wollten Anleger sich nicht aus dem Fenster lehnen. "Kühlt sich jetzt der Arbeitsmarkt stärker ab, dürfte US-Präsident Trump doch noch schneller zu seiner geldpolitischen Lockerung kommen als gedacht", unterstrich Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets die Bedeutung der Zahlen. "Auch in der Frage, ob noch zwei oder gar drei Senkungen in diesem Jahr erfolgen, könnte heute eine Vorentscheidung fallen."

Gegen Mittag sank der Euro Stoxx 50 um 0,26 Prozent auf 5.305 Punkte. Auch außerhalb des Euroraums bewegten sich die Kurse nicht allzu sehr. Der Schweizer SMI trat auf der Stelle, der britische FTSE 100 stieg um 0,44 Prozent auf 8.813 Punkte.

Doch nicht allein die US-Daten sorgten für Zurückhaltung. Auch der Zollstreit zwischen der EU und den USA hielt die Marktteilnehmer zurück. "Ein einvernehmliches Ergebnis ist nach aktueller Sachstandslage unwahrscheinlich", so Marktexperte Andreas Lipkow. "Es könnte weiterhin Strafzölle in irgendeiner Form und Höhe geben, die Frage bleibt offen, ob die europäischen Unternehmen diese wegdrücken können."

Pharmasektor schwächelt

Zu den schwächeren Sektoren gehörten die Pharmawerte. Das Schwergewicht Novartis lag dabei mit einem Prozent im Minus. Der Pharmakonzern hatte mit dem Schuppenflechtemittel Cosentyx in der Phase-III-Studie GCAptAIN die gesetzten Ziele nicht erreicht. Im Rahmen dieser Studie wird Cosentyx in Kombination mit der Verwendung von Steroiddosen zur Behandlung von erwachsenen Personen mit neu diagnostizierter oder schubförmiger Riesenzellarteriitis (GCA) geprüft.

Besser sah es mit einem kleineren Schweizer Wert des Sektors aus. DocMorris zogen um fünf Prozent an, nachdem der Wettbewerber Redcare Pharmacy auch im zweiten Quartal seinen Umsatz kräftig gesteigert hatte. Wachstumstreiber blieb das noch recht junge Geschäft mit dem E-Rezept in Deutschland. Dass die Deutsche Bank das Kursziel von DocMorris kräftig von 20 auf nun acht Franken gesenkt hatte, beeindruckte nicht allzu sehr, zumal das Ziel immer noch über dem aktuellen Kurs liegt.

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Im Technologiesektor schwächelten Aktien des Halbleiterausrüsters ASML etwas. Laut Medienberichten verzögert sich beim südkoreanischen Halbleiterhersteller Samsung die Fertigstellung einer US-Betriebsstätte für Chips. Mangels Kundennachfrage habe Samsung keinen Druck, die notwendigen Fertigungsanlagen in dem Werk in Texas zu installieren./mf/mis

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