China-Exportbeschränkungen für Siemens-Technologie aufgehoben

(Reuters) - Siemens und zwei US-Anbieter von elektronischer Design-Automatisierung (EDA) dürfen ihre Kunden in China wieder mit der Schlüsseltechnologie beliefern.
Siemens, Synopsys und Cadence teilten am Donnerstag mit, die US-Exportbeschränkungen für ihre Software und Technologie zur Konstruktion von Mikroelektronik seien aufgehoben. Siemens erklärte, man habe eine entsprechende Mitteilung der US-Regierung erhalten. Der volle Zugang zu der Technologie sei wiederhergestellt, Vertrieb und Support liefen wieder. Das US-Handelsministerium hatte im Mai Briefe an einige der führenden EDA-Hersteller geschickt und sie aufgefordert, die Lieferungen an chinesische Kunden einzustellen. Das Ministerium reagierte zunächst nicht auf die Anfrage nach einer Stellungnahme.
Synopsys plant einem Reuters vorliegenden Schreiben an seine Mitarbeiter zufolge innerhalb von drei Werktagen System-Updates, um den Zugang und den Support für chinesische Kunden wiederherzustellen.
Konflikte wegen Zugang zu seltenen Erden
Die USA schränkten während der Differenzen mit China über den Zugang zu seltenen Erden und Magneten unter anderem die Exporte von Synopsys, Cadence und Siemens ein. Die drei Firmen kontrollieren mehr als 70 Prozent des chinesischen EDA-Marktes, wie die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua im April berichtete. Am vergangenen Freitag teilte das chinesische Handelsministerium dann mit, dass beide Länder nach Gesprächen einen Rahmen bestätigt hätten, in dem China Exportanträge für kontrollierte Güter überprüfen werde, während die USA entsprechende restriktive Maßnahmen aufheben wollten.
Langfristige Beschränkungen des chinesischen Zugangs zu EDA-Software hätten die chinesische Chipdesign-Industrie erheblich behindert. Synopsys hat seine jährlichen und vierteljährlichen Gewinnprognosen ausgesetzt, nachdem die USA die Beschränkungen eingeführt hatten.