Stepstone Analyse: Weniger Einstiegsjobs, längere Bewerbungsprozesse

EQS Group · Uhr


EQS-Media / 12.08.2025 / 09:03 CET/CEST

Presseinformation

Stepstone Analyse: Weniger Einstiegsjobs, längere Bewerbungsprozesse

  • Auswertung von über 4 Millionen Stellenanzeigen zeigt: Anteil ausgeschriebener Einstiegsjobs liegt im ersten Quartal 2025 45 % unter dem Fünfjahresdurchschnitt
  • Berufsausbildung im Vorteil? Hochschulabsolvent*innen verschicken deutlich mehr Bewerbungen
  • Weniger Einstiegsjobs in klassischen Bürotätigkeiten, Zuwachs bei Berufen mit direktem Kontakt zu Menschen

Düsseldorf, 12.08.2025

– Der Einstieg ins Berufsleben erfordert derzeit viel Geduld, wie eine aktuelle Stepstone-Analyse von über vier Millionen Stellenanzeigen von Januar 2020 bis April 2025 zeigt: Nach einem Nachfragehoch im Jahr 2021 ist der Anteil der ausgeschriebenen Positionen für Berufseinsteiger*innen seit 2023 im Vergleich zum gesamten Jobangebot auf Stepstone.de deutlich stärker zurückgegangen. Im ersten Quartal 2025 liegt der Anteil 45% unter dem Durchschnitt der Jahre 2020 bis 2025 und damit sogar unter dem Niveau der ersten Corona-Monate. Eine grafische Übersicht der Ergbenisse finden Sie im oben verlinkten PDF-Dokument oder im

Stepstone Newsroom

.

„Für viele junge Menschen ist die Situation aktuell schwieriger als noch vor zwei bis drei Jahren“, sagt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei The Stepstone Group. „Wir durchleben eine wirtschaftliche Schwächephase, aber gleichzeitig bleibt der Fachkräftemangel bestehen. Der demografische Wandel wird den Arbeitsmarkt schon in wenigen Jahren spürbar verschärfen. Deshalb gilt: Wer heute in Nachwuchstalente investiert, sichert sich morgen entscheidende Wettbewerbsvorteile.“

Ausbildung mit Vorteilen: Akademiker*innen bewerben sich deutlich häufiger

Junge Hochschulabsolvent*innen stehen aktuell sogar vor größeren Hürden als Gleichaltrige mit abgeschlossener Ausbildung, zeigt eine aktuelle Stepstone-Befragung unter 260 Berufseinsteiger*innen. So verschicken Akademiker*innen unter 30 im Median 40 Bewerbungen, um zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Bewerbende mit Ausbildung kommen schon mit 26 Bewerbungen zum Ziel. Trotz des höheren Aufwands auf Seiten der Akademiker*innen resultieren bei beiden Gruppen im Schnitt nur drei bis vier Bewerbungen in einem Vorstellungsgespräch.

Auch der Zeitaufwand unterscheidet sich: Hochschulabsolvent*innen investieren im Schnitt sieben Stunden in einen Bewerbungsprozess, Ausbildungsabsolvent*innen fünf. Besonders frustrierend: 74% der Akademiker*innen berichten von Ghosting, haben also im Bewerbungsprozess schon einmal überhaupt keine Rückmeldung erhalten. Bei Bewerbenden mit Ausbildung haben 61% diese Erfahrung gemacht.

Strukturwandel bei Einstiegsjobs: Persönlicher Kontakt gefragter als Verwaltungsarbeit

Das Angebot für einen Berufseinstieg hängt außerdem stark von Branche und Beruf ab. Seit 2022 ist der Anteil an Einstiegsstellen vor allem in klassisch administrativen und datenverarbeitenden Tätigkeiten, wie etwa im Vertrieb (-56 %), Personalwesen (-50 %), in der Verwaltung (-34 %) oder im Kundenservice (-20 %) deutlich rückläufig. Gleichzeitig verzeichnen Berufe mit viel direktem Menschenkontakt einen klaren Zuwachs, etwa im Bildungsbereich (+96 %) oder im Handwerk (+52 %).

„Junge Menschen sollten nicht aufgeben. Die Jugendarbeitslosigkeit ist im europäischen Vergleich weiterhin sehr niedrig und der demografische Wandel steigert langfristig den Wert ihrer Arbeitskraft: Durch Digitalisierung und wirtschaftliche Transformation entstehen neue, hochwertige Jobs, während die Zahl der Arbeitskräfte sinkt“, sagt Zimmermann. „Unternehmen stehen vor der Herausforderung, junge Talente gezielt auf den Arbeitsmarkt von morgen vorzubereiten. Das erfordert neue Kompetenzprofile für die Ausbildung, etwa die Fähigkeit, mit KI-Tools zu arbeiten, sich in digitalen Umfeldern zurechtzufinden oder souverän mit Veränderungen umzugehen.“

Über die Studie

Für die hier zitierte Sonderauswertung wurden insgesamt über 4 Millionen Stellenanzeigen auf Stepstone.de aus dem Zeitraum Januar 2020 bis April 2025 analysiert. Identifiziert wurden Jobs für Berufseinsteiger*innen anhand von Begriffen wie „Trainee“, „Berufseinsteiger*in“, „Absolvent*in“ oder „abgeschlossene Ausbildung“. Anschließend wurde der Anteil dieser Anzeigen am Gesamtangebot ermittelt und mit dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre verglichen, um die Entwicklung in diesem Segment sichtbar zu machen.

Über die Befragung

Die genannten Umfrageergebnisse stammen aus der aktuellen Stepstone-Studie „Hiring Efficiency“. Untersucht wurden rund 260 aktiv suchende Berufseinsteiger*innen unter 30 Jahren mit abgeschlossener Berufsausbildung oder Hochschulabschluss. Diese Daten sind Teil einer umfassenderen Online-Befragung, die vom 25. Juni bis 2. Juli 2025 durchgeführt wurde. Insgesamt nahmen 4.023 Erwerbstätige sowie 308 Recruiter*innen in Deutschland teil.

Die Kandidat*innen-Stichprobe ist repräsentativ für die Erwerbsbevölkerung in Deutschland – bezogen auf Alter, Geschlecht und Bildungsstand.

Über The Stepstone Group

The Stepstone Group ist eine weltweit führende digitale Recruiting-Plattform, die Unternehmen mit passenden Talenten zusammenbringt und Menschen hilft, den richtigen Job zu finden. Mit Hilfe KI-unterstützter Job-Marktplätze und programmatischer Marketing-Lösungen erreichen jedes Jahr rund 140 Millionen Bewerbungen mehr als 130.000 Arbeitgeber. Im Geschäftsjahr 2024 erwirtschaftete The Stepstone Group einen Umsatz von mehr als 900 Millionen Euro. Das Unternehmen ist in mehr als 30 Ländern aktiv – darunter mit Stepstone in Deutschland, mit Appcast in den USA und mit Totaljobs in Großbritannien. The Stepstone Group mit Hauptsitz in Düsseldorf beschäftigt weltweit rund 3.000 Menschen. Mehr Informationen unter:

www.thestepstonegroup.com/deutsch

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press@stepstone.com

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Emittent/Herausgeber: The Stepstone Group

Schlagwort(e): Dienstleistungen

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