Deutsche Iran-Exporte im ersten Halbjahr um gut ein Fünftel eingebrochen

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Berlin (Reuters) - Schon vor möglichen neuen Sanktionen sind die deutschen Exporte in den Iran eingebrochen.

Im ersten Halbjahr summierten sie sich nur noch auf rund 500 Millionen Euro, wie aus vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, die die Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch ausgewertet hat. Das entspricht einem Rückgang von 21,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. 2024 insgesamt waren die deutschen Iran-Exporte noch um sechs Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro gewachsen.

Im Außenhandel mit dem Iran bestehen in der EU starke Beschränkungen. Deutschland, Frankreich und Großbritannien haben einem Medienbericht zufolge nun mit neuen Sanktionen gedroht, sollten die Atom-Verhandlungen scheitern. Dies gehe aus einem gemeinsam verfassten Schreiben der als E3 bekannten Staaten an den UN-Generalsekretär António Guterres sowie den UN-Sicherheitsrat hervor, wie die "Financial Times" berichtete. Mit einem Abkommen soll verhindert werden, dass der Iran eine Atombombe baut. Die iranische UN-Vertretung reagierte zunächst nicht auf die Anfrage nach einer Stellungnahme zu dem Brief.

Einer Auswertung des bundeseigenen Wirtschaftsförderers Germany Trade and Invest (Gtai) zufolge legte im vergangenen Jahr die Ausfuhr an chemischen Produkten in den Iran merklich zu. Diese machen etwa ein Drittel der deutschen Iran-Lieferungen aus, ebenso wie Maschinen. Auch bei verschiedenen Fertigwaren und Rohstoffen (ohne Nahrungsmittel und mineralische Brennstoffe) gab es demnach deutliche Steigerungen.

Am deutschen Iran-Geschäft gab es in der Vergangenheit immer wieder scharfe Kritik aus Israel. "Der Iran ist kein normaler Handelspartner", sagte etwa der israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, zu Reuters. "Von jedem Euro, der in die Hände der Mullahs fließt, kommen 50 Cent als Terror zurück." Israel hatte im Juni iranische Atom- und Militäranlagen angegriffen. Auch die USA bombardierten iranische Atomanlagen.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Sabine Wollrab - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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