Flutkatastrophe in Kaschmir - Mindestens 60 Tote und 200 Vermisste

Reuters · Uhr

Srinagar (Reuters) - Bei schweren Überschwemmungen und Erdrutschen sind im indischen Teil Kaschmirs mindestens 60 Menschen ums Leben gekommen.

Mehr als 100 Personen seien verletzt worden und 200 weitere würden noch vermisst, teilte der Regierungschef von Jammu und Kaschmir, Omar Abdullah, am Freitag mit. Rettungskräfte suchten mit Schaufeln und Baggern unter Felsbrocken und Trümmern nach Überlebenden. Am Donnerstag hatten Sturzfluten und Schlammlawinen das Dorf Chasoti überrollt. Unter den Opfern sind viele Pilger, die sich dort vor dem Aufstieg zu einem bekannten Heiligtum versammelt hatten. Es ist die zweite derartige Katastrophe in der Himalaja-Region innerhalb von etwas mehr als einer Woche.

"Wir hörten ein gewaltiges Geräusch, gefolgt von einer Sturzflut und Schlamm", sagte der verletzte Pilger Rakesh Sharma. "Die Leute schrien, einige fielen in den Fluss Chenab. Andere wurden unter den Trümmern begraben." Auslöser waren heftige Regenfälle, die in der Monsunzeit in Bergregionen als sogenannte Sturzregen plötzlich auftreten und Sturzfluten auslösen können. "Die Natur stellt uns auf die Probe", sagte der indische Regierungschef Narendra Modi in einer Rede zum 79. Unabhängigkeitstag des Landes. Wissenschaftlern zufolge nehmen solche Ereignisse in den Himalaja-Regionen aufgrund des Klimawandels an Intensität und Häufigkeit zu.

Die Katastrophe ereignet sich inmitten einer Welle von Unwettern in der gesamten Region. Auch im benachbarten Nepal kamen bei Überschwemmungen und Erdrutschen seit Beginn des Monsuns im Juni nach Behördenangaben mindestens 41 Menschen ums Leben. Im Norden Pakistans starben in der Nacht zum Freitag mehr als 50 Menschen bei regenbedingten Unglücken, wie Rettungsdienste mitteilten. Dort führten vor allem Überschwemmungen und eingestürzte Hausdächer zu den Todesfällen.

(Bericht von Fayaz Bukhari in Srinagar, Gopal Sharma in Kathmandu, Mushtaq Ali in Peshawar und Tariq Maqbool in Muzaffarabad, geschrieben von Klaus Lauer, redigiert von Elke Ahlswede. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

onvista Premium-Artikel

Rheinmetall, Renk und Hensoldt
Die drei deutschen Rüstungs-Aktien im großen Chart-Checkgestern, 15:30 Uhr · onvista
Die drei deutschen Rüstungs-Aktien im großen Chart-Check
Palantir-Gründer Peter Thiel investierte früh
Bullish startet furios an der Börse - so laufen die Geschäfte der Krypto-Plattformgestern, 12:18 Uhr · onvista
Das Bullish-Logo auf einem Smartphone

Das könnte dich auch interessieren