Studenten in Indonesien kündigen nach Todesfall weitere Proteste an

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Jakarta (Reuters) - Nach einem Todesfall bei gewaltsamen Protesten gegen die Regierung in Indonesien haben Studenten für Freitag weitere Demonstrationen angekündigt.

Die Studenten würden am Nachmittag vor dem Polizeipräsidium in der Hauptstadt Jakarta gegen Polizeigewalt protestieren, sagte der Vorsitzende des größten Studentenverbandes des südostasiatischen Landes, Muzammil Ihsan, der Nachrichtenagentur Reuters. Er erwarte, dass sich auch andere Studentengruppen anschließen. Bei den Protesten am Donnerstag hatte ein gepanzertes Polizeifahrzeug einen Fahrer eines Motorrad-Taxis erfasst, der dabei ums Leben kam. Er soll nicht an den Protesten beteiligt gewesen sein. Präsident Prabowo Subianto rief die Bevölkerung auf, Ruhe zu bewahren und der Regierung zu vertrauen, und kündigte eine Untersuchung an.

Am Donnerstag hatten Demonstranten vor dem Parlament unter anderem die Vergütung von Abgeordneten und die Finanzierung des Bildungswesens kritisiert. Als die Proteste bis in die Nacht andauerten, setzte die Polizei Medienberichten zufolge Tränengas und Wasserwerfer gegen die Menschenmenge ein. Zu dem Tod des Motorradfahrers kam es, als die Polizei versuchte, die Demonstranten auseinanderzutreiben. Der Polizeichef der Hauptstadt, Asep Edi Suheri, entschuldigte sich auf einer Pressekonferenz für den Vorfall. Die Polizei teilte zudem mit, die sieben Besatzungsmitglieder des gepanzerten Fahrzeugs seien festgenommen worden, die Ermittlungen liefen. Präsident Prabowo sagte in einer Videobotschaft, er sei schockiert und enttäuscht über das exzessive Vorgehen der Polizisten. Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

Nach dem Todesfall demonstrierte Medienberichten zufolge am Donnerstagabend eine von Motorradfahrern angeführte Gruppe vor dem Hauptquartier der Bereitschaftspolizei. Die Rechtshilfeorganisation Jakarta Legal Aid forderte zudem die Freilassung von 600 Menschen, die bei den Protesten festgenommen worden waren.

(Bericht von Ananda Teresia, Stefanno Sulaiman und Stanley Widianto, geschrieben von Christian Götz, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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