Dax kann trotz Annäherung im Handelsstreit keine Punkte mitnehmen – Bayer an der Spitze, FMC droht Ärger
Der Dax hat am Rosenmontag nicht mehr weiter von einer erhofften Annäherung im US-chinesischen Handelsstreit profitiert. Der Leitindex bewegte sich zwar über weite Strecken moderat im Plus, zum Ende hin ging ihm aber mit den immer schwächer tendierenden US-Börsen das letzte bisschen Schwung verloren. Der deutsche Leitindex schloss 0,08 Prozent tiefer bei 11.592,66 Punkten – und damit fast auf Tagestief.
Positiver Handelsstreit-Ausklang bereits eingepreist?
Jüngste Äußerungen aus China und den USA deuten zwar darauf hin, dass eine Lösung des Zollstreits zwischen den bedeutenden Wirtschaftsmächten immer realistischer wird. Börsianern zufolge können lose Absichtserklärungen dem Dax auf dem bereits höchsten Niveau seit November nicht mehr groß nach oben helfen. Laut Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets ist ein positiver Ausgang der Gespräche bereits weitgehend eingepreist.
Der MDax dagegen verteidigte zum Wochenstart ein moderates Plus. Er ging 0,28 Prozent höher bei 24.727,85 Zählern aus dem Handel. Der SDax konnte mit einem Plus von 0,35 Prozent auf 10.984,92 Punkte sogar noch ein wenig besser performen.
Bayer an der Spitze
An der Spitze im Leitindex stand am Ende des Handelstages Bayer mit einem Plus von 1,15 Prozent. Der Pharma-Riese hat in den USA den Sonderstatus für ein Krebsmedikament erhalten und konnte dadurch auch an der Börse Auftrieb erhalten.

FMC droht Ärger
Am unteren Ende des Dax lag FMC mit einem Minus von 2,38 Prozent. Es droht Ungemach aus den USA für den Konzern. Ein Händler verwies auf einen Medienbericht, demzufolge die Trump-Administration an einem neuen Vergütungsansatz für Dialysepatienten arbeitet, mit der eine kostengünstigere Behandlung zu Hause und Transplantationen bevorzugt würden. Dies wäre vor allem für die Fresenius-Tochter und deren Konkurrent DaVita ein Risiko, so der Börsianer.

Wacker Chemie und Kion stark im MDax unterwegs
Im MDax konnte sich Wacker Chemie den ersten Platz erkämpfen, mit einem Plus von 4,94 Prozent. Der noch kommende Ausblick für das Unternehmen gibt Hoffnung. Dicht dahinter lag Kion mit einem Plus von 4,73 Prozent. Schon am Freitag hatte die Aktie ein moderates Kursplus erzielt, nun profitierte sie von optimistischen Analystenstimmen.
Am unteren Ende der Fahnenstange lagen die Commerzbank, Zalando und Puma. Alle mit einem Minus von 1,8 bzw. 1,9 Prozent.
Aumann AG führend im SDax
Im SDax konnte sich die Aumann AG mit einem starken Plus von 8,4 Prozent nach oben absetzen. Die Ankündigung einer Dividendenausschüttung in Höhe von 3,50 Euro kam gut an der Börse an.
BVB wieder ganz unten
Abgeschlagen am unteren Ende des SDax lag mal wieder die BVB-Aktie mit einem Minus von 9,87 Prozent. Der erneute schwarz-gelbe Patzer und der damit einhergehende Verlust der drei Punkte Abstand gegen den Jäger FC Bayern hat den Börsianern die Stimmung vermiest.

(Onvista/dpa-AFX)
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