Fraport: Flughafenbetreiber legt Gewinnsprung hin ++ Wacker Chemie: Dividende bleibt stabil ++ Stadler Rail: Schweizer Zugbauer plant IPO

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Dax hat sich zum Börsenauftakt am Dienstag stabil gehalten. Der Leitindex notierte wenige Minuten nach der Eröffnung mit plus 0,03 Prozent auf 11.661,04 Punkten so gut wie unverändert. Das Barometer kämpft weiter auf dem höchsten Niveau seit Oktober mit der exponentiellen 200-Tage-Linie. Am vergangenen Freitag war es bis auf 11.725 Zähler gestiegen, danach hatte die Kraft für weitere Steigerungen gefehlt.

Der Index der mittelgroßen Werte MDax gab am Dienstag nach dem Start um 0,10 Prozent auf 25.196,04 Zähler nach. Der EuroStoxx 50 bewegte sich mit plus 0,02 Prozent kaum vom Fleck.

5G Auktion startet heute in Mainz

In der Telekommunikationsbranche richten sich die Augen am Vormittag nach Mainz: Dort startet trotz heftiger Kritik die Auktion von 5G-Mobilfunkfrequenzen. Die Übertragungsrate ist etwa 100 Mal schneller als bei LTE. 5G gilt daher als großer Satz nach vorn im Internetzeitalter. Angemeldet für die Auktion ist neben den bisherigen Netzbetreibern Deutsche Telekom, Telefónica und Vodafone auch der Neueinsteiger 1&1 Drillisch, der zu United Internet gehört. Die Auktion dürfte mehrere Wochen dauern.

Fraport liefert Zahlen

Mit Jahreszahlen steht aus dem MDax Fraport auf der Agenda. Der Frankfurter Flughafenbetreiber hat dank guter Geschäfte und der Trennung vom Flughafen Hannover im Jahr 2018 einen kräftigen Gewinnsprung verbucht. Unter dem Strich stand ein Gewinn von rund 474 Millionen Euro und damit fast 44 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Unternehmen am Dienstag in Frankfurt mitteilte. Der operative Gewinn (Ebitda) legte um 12,5 Prozent auf gut 1,1 Milliarden Euro zu. Den Aktionären winkt eine deutlich erhöhte Dividende. Sie soll um ein Drittel auf 2,00 Euro je Aktie steigen und damit stärker als von Analysten erwartet.

Für das laufende Jahr nimmt sich Fraport-Chef Stefan Schulte nicht ganz so starke Steigerungen vor. Am Heimatflughafen Frankfurt soll die Zahl der Fluggäste um zwei bis drei Prozent zulegen, nachdem sie im Jahr 2018 um 7,8 Prozent auf 69,5 Millionen gewachsen war. Der operative Gewinn soll auf 1,160 bis 1,195 Milliarden Euro zulegen. Während der operative Gewinn 2018 die Erwartungen von Analysten ziemlich genau traf, hatten sich Experten im Schnitt für 2019 eher etwas mehr ausgerechnet.

Stada mit starken Wachstumsambitionen

Der Arzneihersteller Stada will nach der Übernahme durch Finanzinvestoren sein Geschäft kräftig ausbauen. „Wir planen, 2019 weltweit ein paar Hundert Mitarbeiter einzustellen“, sagte Chef Peter Goldschmidt der Deutschen Presse-Agentur. Während in Marketing und Vertrieb Arbeitsplätze aufgebaut würden, plane man in Verwaltung und Produktion Stellen abzubauen oder zu verlagern. „In der Zentrale in Bad Vilbel dürfte die Zahl der Jobs etwa gleich bleiben.“ Unterdessen lief es im Tagesgeschäft rund: Der Gewinn stieg im vergangenen Jahr kräftig, wie Stada am Dienstag mitteilte.

Wacker Chemie mit schwächelnder Prognose und stagnierender Dividende

Detaillierte Geschäftszahlen nach bereits vorgelegten Eckdaten gab es von Wacker Chemie. Der Konzern hält die Dividende in einem schwierigem Geschäftsumfeld nur stabil. Für 2018 sollen 2,50 Euro je Anteilsschein an die Aktionäre ausgeschüttet werden, wie der MDax-Konzern am Dienstag in München mitteilte. Analysten hatten im Durchschnitt 3,40 Euro je Aktie auf dem Zettel. Wie bereits bekannt fiel der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) im Jahr 2018 wegen höherer Energie- und Rohstoffkosten sowie Aufwendungen im Zusammenhang mit einem Produktionsausfall infolge eines Unglücks am US-Standort Charleston um 8 Prozent auf 930 Millionen Euro. 2019 rechnet der Konzern mit einem Rückgang um 10 bis 20 Prozent. Gründe sind niedrige Verkaufspreise für den Solarindustriegrundstoff Polysilizium, Preisrückgänge bei Standardprodukten und steigende Energiekosten.

Schweizer Zugbauer Stadler Rail plant IPO

Der Zugbauer Stadler Rail will an die Börse. Das Initial Public Offering (IPO) soll bereits in den nächsten Monaten über die Bühne gehen – vorausgesetzt das Marktumfeld stimmt, wie das Schweizer Unternehmen am Dienstag in Bussnang mitteilte.  Aktuell hält Firmenpatron und Verwaltungsratspräsident Peter Spuhler 80 Prozent an der Firma. Im Rahmen des Börsengangs sollen nun ausschließlich bestehende Aktien aus seinem direkten und indirekten Besitz angeboten werden. Spuhler werde nach dem Börsengang weiterhin als größter Aktionär und Verwaltungsratspräsident von Stadler engagiert bleiben, hieß es weiter. Der geplante Börsengang an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange solle helfen, die langfristige Wettbewerbsposition des Unternehmens in den bestehenden Märkten zu stärken und die künftige Entwicklung der Firma zu unterstützen.

Brexit-Chaos geht weiter

Für Unsicherheit sorgt weiter das Dauerthema Brexit, nachdem am Vortag der Präsident des britischen Parlaments, John Bercow, überraschend eine dritte Abstimmung über das Abkommen zum Brexit untersagt hatte. Damit ist weiter keine Lösung in Sicht. „Ohne eine neue Abstimmung bleibt nur die Option der langen Fristverlängerung“, kommentierte Thomas Altmann von QC Partners. Eine so lange Unsicherheitsphase werde deutliche Bremsspuren in der britischen Wirtschaft hinterlassen“, so der Portfolio-Manager.

ZEW-Konjunkturerwartungen für März

Zudem veröffentlicht am Vormittag das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) die aktuellen Konjunkturerwartungen für Deutschland für den März. Im Februar waren sie zum vierten Mal in Folge gestiegen.

(onvista/dpa-AFX)

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Titelfoto: Vytautas Kielaitis / Shutterstock.com

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