Mit Dividenden um die Welt – Passives Einkommen durch Dividende

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Um die Welt reisen und sein Geld für sich arbeiten lassen. Für viele Menschen eine Traumvorstellung, die Weltenbummler Alexander Fischer täglich lebt. Wie sich der Finanzblogger („Reich mit Plan“) durch Dividenden ein passives Einkommen geschaffen hat und welche Tipps Sie beachten müssen, hat er im Gespräch verraten.

Live aus Kuala Lumpur erzählt Alexander Fischer, wie er es geschafft hat. Zusammen mit seiner Familie und zwei großen Reisetaschen bereist er zahlreiche Länder. Das Zauberwort zu seiner finanziellen Freiheit lautet „Reich mit Plan“ und steht für seine eigene Strategie zur Investition in Dividendenaktien. Im Mittelpunkt stehen dabei für Alexander Fischer das Markttiming und das Stock Picking, also die gezielte Auswahl an Einzelaktien.

Doch wie gelangt man als Einsteiger überhaupt an ein gewisses Startkapital? Für den Finanzblogger ist das der einfachste, aber auch wichtigste Punkt. Vereinfacht gesagt sollte man natürlich mehr Kapital einnehmen, als man ausgibt. Das heißt dann also sparen, sparen, sparen. Für Anfänger empfiehlt Fischer eine Sparrate von 50 Prozent. Er selber hat gegen Ende seiner Sparphase bis zu 60 Prozent seiner Einnahmen gespart. Besonders wichtig findet er, wenn man sich gemeinsam mit seinem Partner finanzielle Freiheit erarbeiten will, dass man an einem Strang zieht und das gemeinsame Ziel immer vor Augen hat. So kann man als Paar schon mal ein ganzes Einkommen monatlich sparen. Langfristig macht es Sinn, die monatlichen Sparraten dynamisch anzuheben, um sich beispielsweise den Zinseszinseffekt zu Nutzen zu machen.

Darüber hinaus rät Fischer, seine Ausgaben zu kontrollieren und sparsam und bewusst zu leben. Dabei geht es nicht darum, in Armut zu leben oder sich alles zu verbieten, sondern viel mehr darum, seinen Konsum zu überdenken. In der Sparphase vor seiner Weltreise hat der Finanzblogger zum Beispiel Abos, Mitgliedschaften und unnötigen Konsum vermieden. Auf Reisen setzt Alexander Fischer auf den Tauschhandel, wenn etwas kaputt geht.

Hat man dann sein Anfangskapital zusammen, kann man mit dem Investieren loslegen. Einsteiger fragen sich in dem Zusammenhang oft, wie sie den richtigen Zeitpunkt zum Einstieg finden. Der Finanzblogger beobachtet dafür etwa 400 Dividendenaktien in einem Zeitraum von vier bis sieben Jahren, um zu beurteilen, ob der Markt reif ist. Dafür hat er sein eigenes System mit Bewertungsfaktoren der einzelnen Aktien entwickelt. Im Fokus steht für ihn immer die Frage, wann die Aktien teuer und wann günstig sind. Aus seinen Beobachtungen ermittelt Fischer dann einen Indikator, um einzustufen, wann Aktien gekauft und wann sie verkauft werden sollten. Dieser Indikator reicht von 0 bis 100 Prozent und ist nach Ampelfarben sortiert. Bei etwa 30 Prozent befindet sich die Aktie in der „grünen“ Kaufphase und sollte dann gekauft werden. Laut dem Finanzblogger kommt es oft vor, dass sich diese Kaufphase einer Aktie in einer „roten“ Phase des Marktes befindet. Also einer Phase, in der andere Marktteilnehmer ihre Aktien eher verkaufen. Das sollte Anleger aber nicht vom Investment abhalten.

Überhaupt steht für Alexander Fischer das Thema „Timing“ ganz besonders im Mittelpunkt beim Investieren. Befindet man sich in einer ungünstigen Marktphase lautet die Devise „Geduld“. Anleger sollten sich dann im Warten üben und die Zeit nutzen, um weiter zu sparen und Cash Flow anzuhäufen. Entwickelt sich der Markt dann wieder günstig, kann man in aller Ruhe zuschlagen. Der Fokus liegt für ihn nämlich beim langfristigen Investieren und nicht beim wilden Kaufen und Verkaufen.

Neben dem richtigen Timing legt der Dividendenprofi natürlich Wert auf die richtige Aktie, besonders auf die Dividende dieser Aktie. Als Dividendenliebhaber hat Fischer eine Vorliebe für Aktien von shareholderorientierten Unternehmen. Das sind Unternehmen, die besonders im Interesse ihrer Anteilseigner handeln, also beispielsweise für eine attraktive, steigende Dividende sorgen. Shareholderorientierte Unternehmen lassen sich vermehrt in Amerika als in Deutschland finden. Aus diesem Grund investiert Fischer auch eher in diesen Regionen, da ihm deutsche Unternehmen oft zu wenig shareholderorientiert handelt. Es gibt aber auch Ausnahmen, wie die deutschen Dax-Unternehmen Fresenius, BASF, Allianz oder Siemens, die Dividenden nicht ständig kürzen. Für das optimale Investment sucht Fischer seine Aktien also länderunabhängig aus. Er setzt stattdessen auf globale Marktführer mit hoher Marktkapitalisierung und zuverlässiger Dividendenzahlung.

Wie Fischer seine Aktien aussucht wissen wir nun. Aber wie steht ein Weltenbummler eigentlich zur Altersvorsorge? Lieber im Hier und Jetzt leben oder doch Vorsorgen? Für Fischer steht fest, dass er nicht auf konventionellem Wege, also über die gesetzliche Rentenversicherung für seinen Ruhestand spart. Lieber sorgt er selber vor, in Form von Investments in Immobilien, ETFs oder Aktien. Den Betrag, den er normalerweise in die gesetzliche Rente einzahlen würde, investiert er nun flexibel in seine Zukunft. Auch hier rät er, nicht alle Einnahmen zu nutzen, die man zur Verfügung hat, sondern zu sparen. Das Gesparte lässt sich dann in günstigen Marktphasen optimal investieren.

Zu Guter Letzt gibt Alexander Fischer interessierten Anlegern noch mal die wichtigsten Dinge mit auf den Weg: nämlich das Investieren selber. Und zwar in Form von Zeit und Geld. Ist man dazu nicht bereit, wird es schwer mit der finanziellen Freiheit. Darüber hinaus gibt er den Tipp, einen passenden Anfang zu finden und loslegen. Für finanzielle Freiheit gilt also ran ans Investieren - aufschieben gilt nicht! Übrigens rät der Experte dazu, täglich nur etwa 15 Minuten die Märkte, mögliche News zu Dividenden und Tops und Flops abzuchecken. So verliert man nicht den Überblick und konzentriert sich dennoch auf die wichtigen Dinge.

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Foto: ITTIGallery / Shutterstock.com

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