Shopify: Die Erfolgsgeschichte mit deutschen Wurzeln hat dieses Jahr über 100 Prozent gemacht – Hat die Aktie „Amazon“-Potenzial?

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die momentane Marktlage mag dem ein oder anderen Anleger angesichts des Handelsstreits, politischer Krisen wie dem Brexit oder dem Iran-Konflikt, sowie einer drohenden weltweiten Rezession zwar Sorgenfalten auf die Stirn treiben. Aber auch in solchen Zeiten gibt es Erfolgsgeschichten.

Eine davon hat ihren Ursprung in Koblenz und hat vor allem in diesem Jahr eine beachtliche Performance hingelegt, die in den meisten Portfolios einer der Diamanten im Korb gewesen sein dürfte. Wovon ist die Rede? Von „Shopify“, einer Software aus der Feder des in Koblenz geborenen Programmierers Tobias Lütke, dessen gleichnamiges Unternehmen sich bis heute zu einem globalen Player mit einer Marktkapitalisierung von 29 Milliarden Euro gemausert hat. Allein seit Anfang des Jahres hat die Aktie einen Zuwachs von 135 Prozent hingelegt.

Was macht Shopify?

Shopify ist eine sogenannte E-Commerce-Software, mit der Händler sich ohne großes Fachwissen eigene Online-Shops bauen und eigene Bezahloptionen einrichten, oder die Funktion von Amazon Marketplace integrieren können. Die Software bietet dazu ein vorgefertigtes Baukastensystem an.

Im Jahr 2004 hat der nach Kanada ausgewanderte Lütke seine Firma zusammen mit ein paar Freunden gegründet. Mit einem Startkapital von 200.000 Dollar ging es dann 2006 offiziell los. 2015 folgte der Gang an die Börse und seitdem kennt die Aktie eigentlich nur eine Richtung. Auf Dreijahressicht steht ein Plus von 910 Prozent zu Buche.

Die Shopify-Aktie im Jahreschart

Auch die Geschäftszahlen beeindrucken: 2016 gab es weltweit 400.000 Online-Shops, die mit der Shopify-Software erstellt wurden. Die Einnahmen des Unternehmens stiegen von 2015 auf 2016 um etwa 100 Prozent auf 390 Millionen US-Dollar. Shopify Plus ist der Name der Shopify-Version für Großunternehmen. Sie wird unter anderem von Google, General Electric und Tesla genutzt.

Tobias Lütke ist bis heute der CEO des Unternehmens. Im Jahr 2012 wurde er vom Magazin „Profit“ in der Liste der „The Fabulous 30“ geführt. Die kanadische Tageszeitung The Globe and Mail bezeichnete Lütke im November 2014 als „CEO des Jahres“. Eine Bilderbuch-Karriere also. Lütkes Vermögen beträgt gemäß der Forbes-Liste von 2018 ca. 1,2 Milliarden US-Dollar und setzt ihn damit auf Platz 1867 der reichsten Personen weltweit.

Was steckt noch für Potenzial in der Aktie?

Bei solch kometenhaften Aufstiegen kommt zwangsläufig immer die Frage nach einer Korrektur auf. Ein KGV von über 300, eine Verdopplung und Verdreifachung der Marktkapitalisierung in kurzer Zeit, all das sind Warnzeichen für Investoren, dass ein Ende des Wachstumszuges vielleicht schon näher ist, als der Anfang desselben.

Es gibt jedoch noch einige bullisch gestimmte Meinungen zur weiteren Entwicklung von Shopify. Beispielsweise Jim Cramer, Marktexperte der Wirtschaftsseite „The Street“ sieht Shopify erst am Anfang und mit dem Potenzial, Dimensionen wie Amazon zu erreichen: „Wenn ich an Shopify denke, denke ich an das ultimative E-Commerce-Geschäft für Leute, die wie die großen Jungs aussehen wollen, es aber nicht können. Shopify wird Ihnen dabei helfen – und Ihnen sogar Geld leihen, um Sie zum nächsten zu bringen. Die Marktkapitalisierung eines Unternehmens mit dem Potenzial, der nächste Amazon-Konzern zu werden, beträgt nur 35 Milliarden US-Dollar. Das ist viel zu gering“, sagte er.

onvista-Redaktion

Titelfoto: Piotr Swat / Shutterstock.com

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