Vorbörse: Dax leicht höher erwartet – „An den Finanzmärkten wird der Wahlausgang gelassen aufgenommen werden“

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

DEUTSCHLAND: – IM PLUS – Der Dax wird am Montag nach dem Wahlsieg der SPD bei der Bundestagswahl etwas höher erwartet. Gut zwei Stunden vor dem Xetra-Start taxierte der Broker IG den deutschen Leitindex mit plus 0,44 Prozent auf 15 600 Punkte. Nach dem vorläufigen Ergebnis sind die Sozialdemokraten mit Olaf Scholz die stärkste Partei. Trotzdem reklamierte am Wahlabend nicht nur Scholz, sondern auch Armin Laschet von der CDU den Auftrag zur Regierungsbildung für sich. Beide streben eine Koalition mit Grünen und FDP an. Es zeichnen sich zunächst schwierige Koalitionsverhandlungen ab. „An den Finanzmärkten wird der Wahlausgang gelassen aufgenommen werden“, kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank am Morgen. „Ein Linksbündnis scheidet aus. Das größte Risiko ist aus Finanzmarktsicht somit ausgeräumt. Damit steht aber auch fest: Mit einem deutlichen Bruch der bisherigen Regierungsarbeit ist nicht zu rechnen.

USA: – LEICHT IM PLUS – An der Wall Street haben die Anleger am Ende einer ereignisreichen Woche keine großen Sprünge mehr gewagt. Die wichtigsten Aktienindizes bewegten sich am Freitag nur wenig. Nachdem der Leitindex Dow Jones Industrial am Montag noch deutlich unter den Sorgen um den chinesischen Immobilienriesen Evergrande gelitten hatte, sorgte am Mittwoch die US-Notenbank (Fed) für Erleichterung. Die Fed hält vorerst an ihrer sehr lockeren Geldpolitik fest. Damit schaffte der Dow auf Wochensicht einen Gewinn von 0,62 Prozent. Das wohl bekannteste Börsenbarometer der Welt ging am Freitag aber lediglich 0,10 Prozent im Plus bei 34 798,00 Punkten aus dem Handel, nachdem es an den beiden Vortagen noch jeweils starke Anstiege verzeichnet hatte. Der breiter gefasste S&P 500 legte zum Wochenschluss um 0,15 Prozent auf 4455,48 Zähler zu. Der technologielastige Nasdaq 100 rückte um 0,09 Prozent auf 15 329,68 Punkte vor.

ASIEN: – UNEINHEITLICH BEI RUHIGEM HANDEL – Die asiatischen Aktienmärkte sind ruhig in die Woche gestartet. So lag die Börse in China und Hongkong leicht im Plus, während es in Japan etwas nach unten ging. Der japanische Leitindex Nikkei-225 büßte kurz vor Handelsende rund 0,1 Prozent ein, hielt sich aber über der psychologisch wichtigen Marke von 30 000 Punkten. Der CSI-300-Index , der die 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland beinhaltet, legte zuletzt 0,3 Prozent zu. In der Sonderverwaltungszone stieg der Hang-Seng-Index knapp 0,4 Prozent.

DAX 15531,75 -0,72%

XDAX 15555,38 -0,72%

EuroSTOXX 50 4158,51 -0,87%

Stoxx50 3550,35 -0,77%

DJIA 34798,00 0,10%

S&P 500 4455,48 0,15%

NASDAQ 100 15329,68 0,09%

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

^

Bund-Future 170,58 +0,22%

DEVISEN:

^

Euro/USD 1,1723 0,02%

USD/Yen 110,56 -0,16%

Euro/Yen 129,61 -0,15%

Der Euro hat am Montag nach der Bundestagswahl stabil über der Marke von 1,17 US-Dollar notiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1725 Dollar und damit geringfügig mehr als vor dem Wahlwochenende. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,1719 Dollar festgesetzt.

Das Ergebnis der Bundestagswahl hatte zunächst keine sichtbaren Auswirkungen am Devisenmarkt. Zwar hat die SPD die Wahl knapp vor der Union gewonnen, allerdings beanspruchen beide Spitzenkandidaten den Auftrag zur Regierungsbildung für sich. Sowohl Olaf Scholz als auch Armin Laschet streben eine Koalition mit Grünen und FDP an.

Konjunkturdaten stehen zum Wochenstart nur wenige auf dem Programm. In der Eurozone werden Geld- und Kreditdaten erwartet, in den USA werden Auftragszahlen aus der Industrie veröffentlicht. Daneben melden sich einige ranghohe Notenbanker zu Wort, darunter EZB-Präsidentin Christine Lagarde.

ROHÖL:

^

Brent 79,13 +1,04 USD

WTI 75,01 +1,03 USD

Die Ölpreise haben am Montag ihren Kletterkurs der vergangenen Woche fortgesetzt. Während Nordseeöl der Marke Brent auf einen dreijährigen Höchststand stieg, notierte US-Rohöl auf einem Zweimonatshoch. Gründe für die hohen Ölpreise sind sowohl eine starke Nachfrage als auch ein knappes Angebot.

Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 79,17 US-Dollar. Das waren 1,08 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,05 Dollar auf 75,03 Dollar. In der Nacht auf Montag war der Brent-Preis bis auf 79,52 Dollar gestiegen, das war der höchste Stand seit Oktober 2018. Ein Fass WTI kostete bis zu 75,32 Dollar und damit so viel wie zuletzt im Juli.

Die Gründe für den Anstieg der Ölpreise sind seit Wochen die selben: Auf der Nachfrageseite sorgt die vielerorts solide Konjunkturerholung vom Corona-Einbruch für einen hohen Bedarf an Erdöl, Benzin und Diesel. Auf der Angebotsseite herrscht jedoch Knappheit vor. Zwar weitet der Ölverbund Opec+ seine Förderung seit einigen Monaten schrittweise aus. Allerdings ist es zuletzt vor allem in den USA zu wetterbedingten Förderausfällen gekommen.

UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR FREENET AUF 27 (26) EUR – ‚BUY‘

– CITIGROUP SENKT MORPHOSYS AUF ‚NEUTRAL‘ (BUY) – ZIEL 52 (130) EUR

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR VOLKSWAGEN VORZÜGE AUF 308 (301) EUR – ‚BUY‘

– GOLDMAN PASST ZIEL FÜR CONTINENTAL AG AUF 104 (126) EUR AN – ‚NEUTRAL‘

– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR DAIMLER AUF 108 (110) EUR – ‚CONVICTION BUY LIST‘

– JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR TRATON AUF 27 (30) EUR – ‚BUY‘

– JPMORGAN HEBT AUTO1 AUF ‚OVERWEIGHT‘ (NEUTRAL) – ZIEL 50 (56) EUR

– JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR HELLOFRESH AUF 82 (85) EUR – ‚NEUTRAL‘

– BERNSTEIN STARTET UNIVERSAL MUSIC MIT ‚MARKET-PERFORM‘ – ZIEL 22 EUR

– CREDIT SUISSE HEBT SECURITAS AB AUF ‚OUTPERFORM‘ (NEUTRAL) – ZIEL 165 SEK

– GOLDMAN HEBT VALEO AUF ‚NEUTRAL‘ (SELL) – ZIEL 29 (28) EUR

– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR SWISSCOM AG AUF 427 (420) CHF – ‚UNDERPERFORM‘

– JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR VOLVO B AUF 235 (245) SEK – ‚BUY‘

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

11:30 DEU: BASF Investor Update zum neuen High-Tech-Verbundstandort in Zhanjiang (China) und dem Batteriegeschäft

TERMINE KONJUNKTUR

10:00 EUR: Geldmenge M3 08/21

14:30 USA: Auftragseingang langlebige Güter 08/21

16:30 USA: Dallas Fed Verarbeitendes Gewerbe 09/21

SONSTIGE TERMINE

17:00 EUR: Bericht des Europäischen Rechnungshofs zur Landwirtschaft und Wassernutzung

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

^ Prognose Vorwert

EUROZONE

10.00 Uhr

Eurozone

Geldmenge M3

August

Jahresvergleich +7,7 +7,6

GROSSBRITANNIEN

— Keine marktbewegenden Daten erwartet —

USA

14.30 Uhr

Auftragseingang langl. Güter, Aug +0,6 -0,1

ohne Transportwesen +0,5 +0,8

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Titelfoto: anathomy / Shutterstock.com

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