VW: Microsoft fährt ab sofort mit ++ Bitcoin: Mastercard bereitet Einstieg vor ++ Deutsche Börse: Ausblick kommt nicht an

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

In seinem ersten Telefonat mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat der neue US-Präsident Joe Biden einen unverändert harten Kurs der USA gegenüber China zu erkennen gegeben. Im Gegenzug warnte ihn Chinas Präsident vor einer „Konfrontation“, „die definitiv katastrophal für beide Länder und die Welt ist“, berichtete die Staatsagentur Xinhua am Donnerstag.

In dem Gespräch gut drei Wochen nach seiner Amtsübernahme unterstrich Biden seine „grundlegenden Sorgen über Pekings zwangsweise und unfaire wirtschaftliche Praktiken, die Repression in Hongkong, Menschenrechtsverletzungen in Xinjiang und zunehmend herausfordernde Aktionen in der Region, einschließlich gegenüber Taiwan“, wie das Weiße Haus anschließend mitteilte.

Chinas Präsident konterte, Hongkong, Taiwan und Xinjiang seien „innere Angelegenheiten Chinas“ und hätten mit seiner Souveränität und territorialen Integrität zu tun, wie ihn die Nachrichtenagentur Xinhua zitierte. „Die USA sollten Chinas Kerninteressen respektieren und vorsichtig handeln.“

Beide Staatsoberhäupter sprachen nach US-Angaben auch über den Kampf gegen die Covid-19-Pandemie und die gemeinsamen Herausforderungen für die Gesundheit in der Welt, den Klimawandel und das Verhindern einer Weiterverbreitung von Waffen. Biden setzte sich zudem für einen „freien und offenen Indo-Pazifik“ ein. China beansprucht weite Teile des umstrittenen Südchinesischen Meeres, wo sich die USA mit Einsätzen ihrer Marine für die Freiheit der Schifffahrt einsetzen.

Zum chinesischen Neujahrsfest, das in China nach dem traditionellen Mondkalender in der Nacht zum Freitag begrüßt wird, übermittelte der US-Präsident in dem Telefonat mit Xi Jinping auch seine Glückwünsche an das chinesische Volk. Der Anruf fand am Donnerstagmorgen Pekinger Zeit (Mittwochabend Washingtoner Ortszeit) statt.

Dax: Leitindex weiterhin in Lauerstellung 

Der deutsche Aktienmarkt hat am Donnerstag einen Teil seiner zur Wochenmitte erlittenen Verluste wettgemacht. Die Kursbewegungen hielten sich aber in Grenzen, zumal die wichtigsten Börsen in Asien wegen Feiertagen geschlossen geblieben waren.

Der Dax notierte zuletzt 0,17 Prozent im Plus bei 13.957,06 Punkten. Der Leitindex hatte zu Wochenbeginn eine Bestmarke erreicht, war anschließend aber ein wenige zurückgefallen. Am Mittwoch hatte er die Durchschnittslinie der vergangenen 21 Börsentage getestet, diese hatte als Unterstützung gehalten. Sie gilt als Indikator für den kurzfristigen Trend.

Der MDax der mittelgroßen Werte stieg am Donnerstag um 0,26 Prozent auf 32 217,94 Punkte. Beim Leitindex der Eurozone EuroStoxx 50 stand ein Plus von 0,3 Prozent zu Buche. 

VW: Microsoft steigt mit ein

Volkswagen kooperiert mit Microsoft bei der Entwicklung von Software für vernetzte Assistenz-Systeme und automatisiertes Fahren. Microsofts Cloud-Dienste sollen beim Aufbau einer Plattform für Entwickler zum Einsatz kommen, wie die Unternehmen am Donnerstag mitteilten.

Volkswagen erhoffe sich davon unter anderem schnellere Entwicklungszyklen, sagte der Chef des neuen Software-Unternehmens des Konzerns, Dirk Hilgenberg. „Es ist eine sehr tiefgreifende Partnerschaft“, betonte Microsoft-Manager Scott Guthrie. VW solle zum Beispiel eigene Software-Werkzeuge auf Basis von Microsofts Diensten aufbauen können. Neben der sicheren Übertragung von Daten bringt der Software-Konzern auch seine Fähigkeiten bei künstlicher Intelligenz mit. Zugriff auf die VW-Daten bekomme Microsoft nicht, betonte Guthrie.

Volkswagen und Microsoft kooperieren bereits seit 2018 beim Aufbau einer Cloud-Plattform für den Datenaustausch zwischen vernetzten Fahrzeugen. Die neuen Pläne weiten diese Partnerschaft aus.

Microsoft ist einer der wenigen Tech-Riesen ohne ein eigenes Autoprojekt. Die Google -Schwesterfirma Waymo und Apple arbeiten an eigener Software zum autonomen Fahren, Amazon kaufte die Roboterwagen-Firma Zoox. Microsoft wolle nicht mit seinen Kunden konkurrieren, betonte Guthrie. Außerdem habe der Konzern bereits in den 90er Jahren erkannt, dass Unternehmen, die alles machen wollten, nicht erfolgreich seien.

Volkswagen legte in der von Hilgenberg geführten Firma Car.Software Organisation die Entwicklung künftiger Software für alle Konzernmarken zusammen. Es geht um die ganze Palette von Fahrzeug-Funktionen, einer Plattform für Infotainment-Systeme, Fahrwerks-Technologie sowie neue Geschäftsmodelle.

Es ist ein entscheidendes Feld: Die Industrie ist mit der fortschreitenden Digitalisierung an einem Wendepunkt angelangt. Die Branche stellt sich auf eine Zukunft ein, in der Software die Hauptrolle spielt und ein Auto mit Updates permanent verbessert werden kann. Dabei konkurrieren die Autounternehmen mit Apple und Google als Betreiber der großen Smartphone-Plattformen um den Zugang zu den Kunden und damit auch künftige Dienste-Erlöse.

„Wir brauchen Partner, die uns beschleunigen können“, sagte Hilgenberg. Er hofft auch, gemeinsam mit Microsoft Ansätze zu entwickeln, die branchenweit als Standard etabliert und anderen Unternehmen angeboten werden könnten.

Mastercard: Bitcoin-Handel im Visier

Der Kreditkartenanbieter Mastercard will noch in diesem Jahr mit der Öffnung seines globalen Netzwerks Krypowährungen unterstützen. Durch den Schritt „werden sich eine Menge mehr Möglichkeiten für Käufer und Händler auftun, da sie in einer völlig neuen Form bezahlen können“, teilte der Zahlungsabwickler am Mittwoch mit. Händler könnten neue Kunden erschließen, die bereits auf die digitalen Vermögenswerte setzen. Allerdings würden nicht alle Kryptowährungen von Mastercard unterstützt werden, da viele der virtuellen Zahlungsmittel erst noch ihre Compliance-Maßnahmen verschärfen müssten.

Anfang der Woche hatte sich Tesla-Chef Elon Musks zur ältesten und wichtigsten Cyber-Devise Bitcoin bekannt. Das Unternehmen investierte 1,5 Milliarden Dollar in die Kryptowährung und will die Digitalwährung bald als Zahlungsmittel akzeptieren.

Der Vermögensverwalter BlackRock und die Zahlungsverkehrsunternehmen Square sowie PayPal haben ebenfalls kürzlich auf Kryptowährungen gesetzt.

Kurz und knapp:

Deutsche Börse: Der Frankfurter Börsenplatzbetreiber wird laut ihrem Chef Theodor Weimer im ersten Vierteljahr 2021 nicht an das Corona-bedingte besonders starke Vorjahresquartal anknüpfen können.“Natürlich wissen wir, dass wir an die volatilitätsbedingten Höhenflüge vom ersten Quartal des vorigen Jahres nicht anschließen können“, sagte Weimer am Donnerstag laut Redetext auf der Online-Bilanzpressekonferenz. „Im weiteren Jahresverlauf dürfte sich unsere Wachstumsdynamik aber wieder deutlich verbessern.“ Der Betreiber der Frankfurter Börse hatte vor allem im ersten Quartal 2020 von den Aktienmarkt-Turbulenzen in Folge der Corona-Krise profitiert. Zu 2021 sagte Weimer weiter: „Nach und nach wird unsere Stärke beim strukturellen Wachstum, verstärkt durch Übernahmen, eine neue Dynamik schaffen.“ Für das laufende Jahr stellt der im Dax-notierte Konzern ein Wachstum der Nettoerlöse auf rund 3,5 Milliarden Euro sowie einem Anstieg des Betriebsergebnisses (berichtetes EBITDA) auf rund zwei Milliarden Euro in Aussicht.

Schneider Electric: Der französische Elektrokonzern hat 2020 dank eines ordentlichen zweiten Halbjahrs etwas besser abgeschnitten als zuletzt gedacht. Zwar gingen die Erlöse im Gesamtjahr um 7,4 Prozent auf rund 25,2 Milliarden Euro zurück. Ohne Zu- und Verkäufe sowie Wechselkursschwankungen wäre aber ein Rückgang von 4,7 Prozent zu verzeichnen gewesen, hieß es. Das war etwas besser als zuletzt mit minus 5 bis minus 7 Prozent in Aussicht gestellt. Im vierten Quartal legte der Umsatz organisch sogar überraschend zu. In diesem Jahr will Schneider Boden gutmachen und den Umsatz in dieser Abgrenzung um 5 bis 8 Prozent steigern.  Auch beim Gewinn will das Unternehmen, das etwa bei der Industrieautomatisierung und der Energienetztechnik mit dem deutschen Siemens-Konzern konkurriert, wieder Fuß fassen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen dürfte demnach zwischen 9 und 15 Prozent zulegen, wenn Wechselkurse und Zukäufe ausgeklammert werden. Die Marge soll um bis zu einem Prozentpunkt steigen. 2020 war das operative Ergebnis mit 4,2 Milliarden Euro wie der Umsatz um 7,4 Prozent gesunken. Bei Umsatz und operativem Ergebnis fielen die Rückgänge auch etwas geringer aus als von Analysten befürchtet. Unter dem Strich blieb den Franzosen mit 2,4 Milliarden Euro 12 Prozent weniger Gewinn. Die Aktionäre sollen dennoch eine Dividende von 2,60 Euro je Aktie erhalten – zwei Prozent mehr als ein Jahr zuvor. 

Amadeus Fire: Der Personaldienstleister hat 2020 von einem deutlich besser laufenden Schlussquartal profitiert. In allen Dienstleistungen sei die seit der Jahresmitte begonnene Erholungsdynamik verstärkt fortgesetzt worden. Aktuell lasse der Schwung durch die Anfang Januar verschärften Corona-Beschränkungen bei der Dienstleistung Zeitarbeit aber nach. Im vergangenen Jahr legte das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) im Jahresvergleich um 6,2 Prozent auf 41,1 Millionen Euro zu. Zudem rechnet das Unternehmen Wertminderungen auf Kaufpreisallokationen heraus. Damit sei das Jahresziel des Vorstand übertroffen worden, hieß es. Die dazugehörige Marge betrug 14,7 Prozent nach 16,6 Prozent im Vorjahr. Der Umsatz kletterte im Gesamtjahr um ein Fünftel auf 280,2 Millionen Euro. Das lag allerdings daran, dass die Gesellschaft Ende 2019 das Weiterbildungsunternehmen Comcave übernommen hatte. Die neue Tochter steuerte alleine 60,8 Millionen Euro zu den Erlösen bei. Amadeus Fire will die endgültigen Zahlen am 23. März veröffentlichen.

Pernod Ricard: Die von der Corona-Pandemie gebremsten Geschäfte des französischen Whisky- und Wodka-Herstellers kommen dank der Nachfrage in den USA und China wieder in Tritt. Das Geschäft an Flughäfen, wo Käufer in Duty Free Shops reichlich Spirituosen und Champagner finden, leidet derweil weiter unter den globalen Reisebeschränkungen. Zwar sei der Umsatz im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2020/21 gesunken, doch habe sich im zweiten Quartal eine Verbesserung zum Vorquartal gezeigt, hieß es vom Unternehmen am Donnerstag bei der Vorlage eines Zwischenberichts. Im Gesamtjahr soll aus eigener Kraft – also negative Wechselkurseffekte ausgeklammert – ein Umsatzplus erreicht werden. In den ersten sechs Monaten fielen die Erlöse im Jahresvergleich insgesamt um fast 9 Prozent auf knapp 5 Milliarden Euro. Ungünstige Wechselkurseffekte durch die Aufwertung des Euro zum Dollar und zu Schwellenland-Währungen herausgerechnet wäre es ein Rückgang um 3,9 Prozent gewesen. Unter dem Strich blieben mit einem Nettogewinn von 966 Millionen Euro 6 Prozent weniger hängen als vor einem Jahr.

Redaktion onvista / dpa-AFX / Reuters

Foto: Sergey Kohl / Shutterstock.com

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