Wallstreet: Abwärtsspirale im Dow dreht sich weiter, Nasdaq richtungslos

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die US-Aktienmärkte sind am Donnerstag nach dem Vortages-Ausverkauf mit einem Stabilisierungsversuch bislang nicht weit gekommen. Zins- und Inflationssorgen halten die Anleger weiter in Schach. Dies seien die Themen, die den Kurssturz zur Wochenmitte ausgelöst hätten und sie seien weiter relevant, kommentierte Analyst David Madden von CMC Markets UK die Lage.

Der Leitindex Dow Jones Industrial rutschte zeitweise in die Nähe der Marke von 25 200 Punkten. Zuletzt stand er bei 25 436,01 Punkten, was ein Minus von 0,64 Prozent bedeutete. Am Vortag hatte der Index mit einem Abschlag von 3,2 Prozent einen seiner schlimmsten Tage in diesem Jahr erlebt. Für den marktbreiten S&P 500 ging es am Donnerstag um 0,71 Prozent nach unten auf 2766,00 Punkte.

Der Technologieindex Nasdaq 100 , der zur Wochenmitte mit minus 4,4 Prozent besonders deutlich abgestraft worden war, fand bislang keine klare Richtung. Er gewann zuletzt 0,11 Prozent auf 7052,18 Zähler, nachdem es zuvor bis auf 6959,68 Punkte nach unten gegangen war. "Auf welchem Niveau sich der Nasdaq fangen wird, ist noch nicht klar erkennbar", schrieben die Autoren des wöchentlichen Bernecker-Börsenbriefs an diesem Donnerstag. Das Risiko gehe bis 6500 Punkte. Je vorsichtiger der Rückgang ablaufe, umso geringer sei die Gefahr für den Gesamtmarkt. Dafür sprächen die umfangreichen Aktienrückkaufprogramme vieler Unternehmen im Nasdaq.

Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets sieht in der Inflation das eigentlich brandgefährliche Thema. Komme diese noch hinzu, müsste die US-Notenbank Fed die Zinsen noch schneller anheben, so der Experte. Im September waren die Verbraucherpreise in den USA um 2,3 Prozent zum Vorjahr gestiegen. Der Inflationsdruck im September liege leicht unter den Erwartungen, kommentierten die Ökonomen der Helaba. Der mittel- bis langfristige Inflationstrend bleibe aber nach oben gerichtet.

Im Dow legten die Anteilscheine der Apothekenkette Walgreens Boots Alliance nach Quartalszahlen und einem besser als von Experten erwartet ausgefallenen Ausblick zuletzt nur noch um 0,3 Prozent zu. Nach ihrem Kursrutsch am Mittwoch von fast 7 Prozent stabilisierten sich die Papiere des Sportartikelkonzerns Nike mit plus 0,5 Prozent. An die Index-Spitze schoben sich Microsoft mit plus 0,9 Prozent. Schlusslicht waren die Aktien des Pharmakonzerns Pfizer mit minus 2,8 Prozent.

Die Aktien von Delta Air Lines gewannen 5,1 Prozent. Die Fluggesellschaft hatte für das dritte Quartal einen Nettogewinn ausgewiesen, der die durchschnittliche Analystenprognose übertraf.

Hingegen gaben die Anteile von Bristol-Myers Squibb nach Ankündigung einer Investition in das israelische Wirktstoffforschungs-Unternehmen Compugen um 3,4 Prozent nach. Die Investition steht im Zusammenhang mit einer klinischen Studie. Die in New York notierten Compugen-Aktien reagierten darauf mit einem Kurszuwachs von 4 Prozent./ajx/he

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