Kutzers Zwischenruf: Klima und Krisen als Kursfaktoren

Hermann Kutzer · Uhr

Man hatte eine richtig spannende Woche erwartet (Fed-Beschlüsse, Hexensabbat) mit hoher Volatilität der Aktienkurse. Letztlich nahm sie aber einen eher lahmen Verlauf, weil besondere Überraschungen ausblieben. Und es ist durchaus möglich, dass es noch einige Zeit lang so weitergeht. Denn niemand weiß, wann die geo- und handelspolitischen Auseinandersetzungen beigelegt werden, welche Rolle die Krise im Golf spielen wird und ob die Weltkonjunktur vor diesem Hintergrund noch in diesem Jahr wieder in Schwung kommen kann. Verlässlich ist nur die Strategie der führenden Notenbanken – die kennt man, die ist eingepreist.

Wall Street hat zum Schluss der vergangenen Woche den Optimismus gebremst. Nach anfänglich ganz ordentlichen Gewinnen drehten die Kurse klar ins Minus, als man vermuten konnte, dass sich der Handelskonflikt zwischen den USA und China doch nicht von heute auf morgen überwinden lässt, vielleicht sogar wieder zuspitzt. Donald Trump hat offenbar auch kein Interesse an schnellen Lösungen. Später wurden Meldungen zu diesem Thema noch durch Berichte von einem anderen Brennpunkt ergänzt: Truppenbewegungen am Golf.

Obwohl noch kein zentrales Börsenthema, fanden doch die globalen Umweltinitiativen Beachtung. Zum weltweiten Klima-Aktionstag und im Vorfeld des New Yorker Klimagipfels waren die Aktien von Windkraft- und Solarenergieunternehmen gefragt. Beispiele: Die Papiere von SMA Solar und Nordex schnellten bis zu 7 Prozent nach oben. Ich bin der festen Überzeugung, dass der Klimawandel und die politischen Maßnahmen künftig auch die Kapitalmärkte bewegen werden – nicht nur in Form von einzelnen Sonderbewegungen. Denn es müssen jetzt und über viele Jahre hinweg ungeheure Summen mobilisiert werden, um unseren Lebensraum zu retten. Inzwischen braucht man nicht mehr viel Fantasie um zu erkennen, welche Aufgaben möglichst schnell zu lösen sind und dass dafür auch neue Technologien entwickelt werden müssen. Langfristig orientierte Anleger können sich heute schon entsprechend positionieren, wenn sie sich intensiv nachhaltigen Investments widmen – das Angebot an neuen, spezialisierten Investmentfonds mit nachhaltiger Ausrichtung nimmt fast täglich zu.

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