onvista-Börsenfuchs: Bargeld lacht – lasst Euch nicht auslachen!

onvista · Uhr

Hallo Leute! Wieviel Crash braucht man zuhause? Antwort: Das kann und muss auch jeder selbst entscheiden. Natürlich brauchen wir alle noch Bargeld. Und das wird sich trotz zunehmend bargeldlosem Bezahlen im Alltag so schnell (wie manche glauben) auch nicht ändern. Aktuell sind Scheine und Münzen wieder voll populär geworden. Jedenfalls stellt sich durch die auf diversen Statistiken und Analysen beruhende Untersuchung, heute von ING Deutschland veröffentlicht, sogar die Frage nach einer Übertreibung. Früher galt „Bargeld lacht“ im Volksmund als Synonym für „Barzahlung ist erwünscht“. Heute wird man überall direkt oder indirekt aufgefordert, mit Karte zu blechen. Beispiel: Der Bäcker in einem Supermarkt appelliert seit kurzem auf einem Schild an seine Kunden, doch die Karte einzusetzen – selbst für ein paar Brötchen. Der kann mich mal, das ist doch bekloppt! Nix gegen Karten. Aber ich mag immer noch Papiergeld (wahrscheinlich altersbedingt). Nur sollte man es nicht stapeln.

Zur Entwicklung einige Zahlen aus der Untersuchung: Deutsche Haushalte haben Ende 2019 insgesamt 253 Mrd. Euro Bargeld gehortet. Der Bargeldbestand nahm damit allein 2019 um 32 Mrd. Euro bzw. 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu. Durchschnittlich entspricht das mehr als 3.000 Euro für jeden Deutschen. Nach einer Phase starker Schwankungen rund um die „Dotcom-Blase“ zwischen 2000 und 2003 haben sich die Bestände in den folgenden zehn Jahren bis 2013 um das Niveau von 100 Mrd. Euro eingependelt. Mit der Niedrigzinsphase hat die Bargeldhaltung jedoch einen regelrechten Boom erlebt. Seit Ende 2013 haben sich die Bargeldbestände mehr als verdoppelt. Die Pandemie-Krise führt nun dazu, dass die ängstlichen Bürger noch mehr Scheine und Münze unter ihre Metratzen legen: Im März 2020 hat der Bargeldumlauf in der gesamten Eurozone zugenommen – um fast 100 Mrd. Euro oder 8 Prozent. Vom Corona-Sondereffekt entfallen ca. 20 Prozent bzw. 6 Mrd. Euro auf die deutschen Privathaushalte.

Cash ist fesch, okay. Man kann’s aber auch übertreiben. Deshalb lasst Euch vom Bargeld nicht auslachen, meine Freunde! Trotz anhaltend niedriger Inflation bedeutet solches Sparen nämlich einen Verlust an Kaufkraft. Man sollte besser ausrechnen, was an Barem für laufende und absehbare Ausgaben gebraucht wird. Im Alltag finanziell beweglich zu bleiben, ist schon angesagt. Eine Barreserve also. Größere Geldbeträge aus Angst (die ist sowieso ein schlechter Ratgeber) oder Vorsorge längerfristig zu horten, ist aber Käse. Dafür gibt es sinnvolle und einfache Anlageinstrumente, was viele (zu viele!) Bundesbürger einfach nicht kapieren wollen. Bitte weitersagen: Dafür drängen sich vor allem Sparpläne in Investmentfonds, ETFs, Aktien und Gold geradezu auf.

Verliert nicht den Mut, meine Freunde, bleibt wachsam und gesund!

Das könnte dich auch interessieren

Neueste exklusive Artikel