onvista Börsenfuchs: Der Dax soll wieder Anlegers Liebling werden

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Hallo Leute! Die Anlagestrategen werden in ihrer Vorschau auf 2021 wieder mutiger. Die Gründe sind weitgehend bekannt. Immer öfter werden dabei Europas Aktienmärkte und der Euro herausgestellt. Das klingt gut, kann sich aber auch wieder ändern (nicht vergessen!). Jedenfalls macht es Sinn, meine Freunde, unsere heimischen Werte als ein Schwerpunkt in einem (hoffentlich) international gemischten Depot berücksichtigen. Europa heißt für mich in erster Linie Dax. Dass der im kommenden Jahr ein neues Rekordhoch erklimmen wird, ist für die Profis ausgemachte Sache – meist werden die Zielmarken per Ende 2021 bei etwa 14.000 Punkten gesetzt. Nee, mir erscheint das noch zu niedrig: Ich halte mindestens 1.000 Punkte höher für möglich und werde jetzt durch die Prognose der geschätzten Analysten von M.M. Warburg unterstützt.

Die Hamburger betonen in ihrem Ausblick: „2021 sollte ein gutes Aktienmarktjahr werden.“ Dabei stützen sie ihr positives Börsenszenario auf drei Faktoren: Zum einen wird nach dem Corona-bedingten Einbruch im laufenden Jahr mit einem starken Konjunkturaufschwung gerechnet, zum anderen mit einer anhaltend hohen Bewertung für Aktien aufgrund des niedrigen Zinsniveaus sowie einer weiterhin reichlich vorhandenen Liquidität aufgrund der sehr expansiven Geldpolitik der Notenbanken. Da die Dynamik der Geldschöpfung allerdings abnimmt, gehen die Analysten davon aus, dass das Thema Liquidität nicht mehr so prominent als Argument für steigende Aktienmärkte angeführt werden kann wie im Jahr 2020. Dennoch bleibt die Überschussliquidität hoch, sodass die Aktienmärkte weiter von ihr unterstützt werden. Moment! Abhängig vom Pandemie- und Konjunkturverlauf sehe ich durchaus die Möglichkeit, dass Fed und EZB doch noch mal ‘ne Schippe drauflegen (müssen). Für mich bleibt also die monetäre Politik im Schulterschluss mit der Fiskalpolitik (= Staat) ein voll starkes Argument für die Aktienanlage.

Vor diesem Hintergrund werden die meisten Unternehmen in der Lage sein, ihre Umsätze und Gewinne in den kommenden beiden Jahren deutlich zu steigern. Insbesondere ist mit verbesserten Margen zu rechnen, da viele Firmen die Krise genutzt haben, um ihre Kosten zu reduzieren. Für die Unternehmen im Dax wird ein Gewinnanstieg in den Jahren 2021 und 2022 von etwa 30 bzw. 15 Prozent vorausgesagt. Mit diesen Zuwächsen würden die Dax-Firmen schon Ende nächsten Jahres wieder ihre Rekordwerte aus dem Jahr 2018 erreichen. Da man davon ausgeht, dass aufgrund der niedrigen Zinsen auch die Bewertungsmultiplikatoren von Aktien im historischen Vergleich auf einem hohen Niveau bleiben und selbst eine weitere Bewertungsausweitung nicht ausgeschlossen ist, prognostizieren die Warburg-Researcher für Ende 2021 einen Index-Stand von 15.000 Punkten. Der Euro Stoxx 50 dürfte bis zum Jahresende auf etwa 4.000 Punkte klettern. Auch für die Wall Street werden im kommenden Jahr weitere Kursgewinne erwartet.

Aber denkt unbedingt ans Verteilen von Chancen und Risiken, meine Freunde (Stichwort „Diversifikation“)! Für größere Depots (mindestens 50.000 bis 100.000 Euro) sollte unbedingt auch Asien eine große Rolle spielen – angeführt von China. Die Strategen der Deutschen Bank formulieren das noch vorsichtig: Schwellenländer sollten nach der momentanen Erholungsphase auch im kommenden Jahr Potenzial besitzen. Zyklische Aktien – zum Beispiel aus den Sektoren Grundstoffe, Finanzdienstleistungen oder Zyklischer Konsum – dürften auch hier die größten Chancen aufweisen. Unter anderem sollten Märkte wie Südafrika, Indonesien, Thailand und die Philippinen bei entsprechender Risikobereitschaft einen Blick wert sein.

Foto: onvista

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