onvista-Börsenfuchs: Ihr müsst Euer Depot nicht umgraben

onvista · Uhr

Hallo Leute! Zum Wochenbeginn liefern Wirtschaft und Börsen erst mal kaum Neues. Ein paar Profis kommen mit aktualisierten Analysen, Laschet vs. Söder ist nicht kursrelevant und Fed-Chef Powells jüngstes Interview kann man als eine (den Bullen wohltuende) Bestätigung für den Ami-Konjunkturoptimismus werten. Andererseits geht die Inflationsdiskussion weiter (wird im Jahresverlauf sicher noch zunehmen) und dient Miesepetern jetzt sogar als Argument für die Prognose schwächerer (!) Goldpreise.

Bei den Preisen tut sich so gut wie nix. Wer dauernd auf dem Gipfel wandert, sollte auch besonders vorsichtig sein, um nicht abzustürzen, werden ängstliche Typen anmerken. Deshalb rate ich zur vereinfachten Trendfolge („The trend is your friend“): Wenn die Mehrheit der Käufer momentan abwartet und auch die Verkaufsseite Ruhe gibt, weil man seine Aktien nicht verkloppen will – warum solltet Ihr dann überdurchschnittliche Aktivität entwickeln? Nee, Ihr müsst Eure Taktik (und schon gar nicht die langfristige Strategie) ausgerechnet jetzt umschmeißen.

Bei der Deutschen Bank entdeckte ich heute früh die Schilderung positiver Trends, daraus die wesentlichen Aussagen: In den vergangenen fünf Monaten verzeichneten Aktienfonds weltweit Mittelzuflüsse in Höhe von knapp 570 Milliarden Dollar. Eine enorme Summe, die sogar die gesamten Zuflüsse der vorangegangenen zwölf Jahre von 452 Milliarden US-Dollar übersteigt. Wenngleich sich die Performance von Aktien aus Europa zuletzt sehen lassen konnte und ökonomische Kennzahlen überraschend positiv ausfielen, ging nur ein vergleichsweise kleiner Teil der Mittelflüsse in europäische Aktienfonds. Es ist davon auszugehen, dass Meldungen zum vergleichsweise schwachen Start der Impfkampagne hierzulande sowie die jahrelange Underperformance europäischer gegenüber US-Titeln dafür verantwortlich sind. Jedoch sollten konjunktursensible Aktien – die in Europa stark vertreten sind – am stärksten von der erwarteten Erholung profitieren. Dann kommt die Empfehlung der Strategen, sich gegen die Masse zu stellen und 2021 europäische Aktien überzugewichten. Die Bewertungen sind in Europa trotz der Höchststände vieler Leitindizes noch deutlich von den Ami-Niveaus entfernt. Dies lässt Luft für weitere Kursanstiege. Okay, aber ich bleibe dabei, die Wall Street zu favorisieren. Der neue Presi Joe Biden und die Notenbank Fed sprechen dafür.

Jedenfalls gibt’s für Euch keinen Anlass zur Hektik, meine Freunde. Bleibt cool und – vor allem – bleibt gesund!

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