onvista-Börsenfuchs: Wo gibt’s die höchsten Kurssteigerungen?

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Hallo Leute! Was erwartet Ihr von der Geldanlage? Ist doch klar: totale Sicherheit und fette Gewinne. Warum denn so bescheiden? Es sollten gefühlstechnisch mindestens noch Hochgenuss und Luxus dazukommen! Das zeigen diverse Untersuchungen, wenn man sie zusammenfasst. Ergebnis (Achtung, Ironie): Alles ist möglich, wenn Ihr nur anspruchsvoll genug seid!

„Die Deutschen gehen bei der Geldanlage auf Nummer sicher, erwarten aber dennoch satte Gewinne“, so eine aktuelle Postbank-Umfrage. Die liefert aber gleich eine Warnung mit, denn: Vor allem junge Sparer hegen unrealistische Ansprüche an den Ertrag. Dieser Fehleinschätzung kann ein böses Erwachen folgen. Wenn’s um ihr Geld geht, zählt für die Teutonen in erster Linie Sicherheit für (91 Prozent). Im Vergleich dazu messen knapp 71 Prozent der Rendite Bedeutung bei. Die Gewinnerwartungen vieler Sparer haben es allerdings in sich: Jeder Dritte (32 Prozent) rechnet mit einem Plus von über 9 Prozent im Jahr. Im Durchschnitt gehen die Anleger von einer jährlichen Rendite von 5 Prozent aus.

Im Ernst. Über 9 Prozent p.a., die gibt’s nur am Aktienmarkt. Manchmal, in besonders guten Jahrgängen. Im langjährigen Durchschnitt kann man gemessen den großen Indizes von durchschnittlich 6 bis 9 Prozent Performance ausgehen. Einschließlich der Baisse-Phasen, also der schwachen Jahre. Übers traditionelle Zinssparen (ich nenne es „Falschsparen“) brauchen wir gar nicht erst nachzudenken, es macht nur für die Liquiditätshaltung Sinn. Deshalb kann man als Kern-Anlage vor allem ein langfristiges Investment in Aktien oder Fonds empfehlen sowie (natürlich) Immobilien und Gold als klassische Sachwerte.

Halt! Das galt gestern. Sollten wir heute nicht andere – höherprozentige! – Geldanlagen bevorzugen? Die Informationsplattform Block-Builders hat mal aufgelistet, was da in Frage kommt: Whiskey, Oldtimer, Kunst, Uhren usw. Innerhalb der letzten zehn Jahre beläuft sich der Wertanstieg bei seltenen Whiskey-Sorten auf 478 Prozent! Auch andere alternative Vermögenswerte stehen hoch im Kurs, darunter Uhren, Schmuck, Weine – und inzwischen auch Kryptowährungen. Bei einem Blick auf die Renditen zeigt sich allerdings, dass Whiskey-Investoren in der vergangenen Dekade das glücklichste Händchen bewiesen haben – zumindest dann, wenn Kryptowährungen nicht in die Liste der alternativen Investments miteinbezogen werden.

Hey, wo liegen die Risiken, wo die Besonderheiten, die man bei den Alternativen kennen sollte? Dafür reicht hier der Platz nicht aus. Nee, ich würde diese Anlagekonkurrenz nicht einfach durch Renditevergleiche beschreiben. Bei den Alternativen handelt es sich doch um Werte, die am besten als Ergänzungen für die Kern-Anlage in eine „Core-Satellite-Strategie“ passen. Eins noch: Vielleicht wollen Kenner des schottischen Hochprozentigen ja einen Teil der Performance physisch genießen. Der „Rare Whiskey Apex 1000“ bildet die Wertentwicklung der 1.000 begehrtesten Single Malt Scotch Flaschen ab. Seit Ende 2012 stieg die Notierung um 355 Prozent! Die teuerste Flasche ging im Jahr 2019 für 1,7 Millionen Euro über die Ladentheke.

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