Merck: Pharmakonzern kontert Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs mit einer Prognoseerhöhung

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Mit einem Minus von 5,18 Prozent war die Aktie des Darmstädter Chemie- und Pharmakonzerns heute einer der schwächsten Werte im deutschen Leitindex. Lediglich Infineon musste einen etwas größeren Abschlag verkraften. Auslösen für den Rücksetzer im Kurs war neben dem schwachen Marktumfeld eine Verkaufsempfehlung von Goldman Sachs.

Die US-Investmentbank stufte Merck KGaA vor Quartalszahlen auf „Sell“ und lies das Kursziel bei 110 Euro. Während der Bereich Life Sciences abermals stark abgeschnitten haben dürfte, sehe er bei den Konsensschätzungen für das Multiple-Sklerose-Medikament Mavenclad Risiken, schrieb Analyst Krishna Chaitanya Arikatla in einer am Montag vorliegenden Studie.

Dieser Behauptung wollte Merck wohl so schnell wie möglich widersprechen. Eigentlich wollten die Darmstädter ihre Quartalszahlen erst am 12. Mai präsentieren. Damit die Behauptungen von Goldman Sachs bis dahin schon einmal entkräftet sind, veröffentlichte Merck heute vorläufige Zahlen in Verbindung mit einer konkreteren, erhöhten Prognose. Nachbörslich verringert die Aktie damit deutlich ihre Verluste.

Und die sieht laut Pressemitteilung so aus:

„Basierend auf einer auch für den weiteren Jahresverlauf erwarteten hohen Nachfrage sowie einem sehr starken ersten Quartal 2021 mit netto Umsätzen in Höhe von EUR 4,63 Mrd., einem EBITDA pre1 in Höhe von EUR 1,51 Mrd. sowie EPS pre1 in Höhe von EUR 2,18, hat die Merck KGaA (die „Gesellschaft“) ihre Prognose für die Gruppe für das Geschäftsjahr 2021 angehoben.

Die Gesellschaft rechnet mit netto Umsätzen von ca. EUR 18,5 – 19,5 Mrd. (bisher „starkes organisches Wachstum“). Ein Wachstum des EBITDA pre1 der Gruppe auf ca. EUR 5,4 – 5,8 Mrd. wird erwartet (bisher „organisch: hohes einstelliges bis niedrig zweistelliges Wachstum“). Mit einem EPS pre1 in Höhe von ca. EUR 7,50 – 8,20 wird gerechnet.

Die Gesellschaft wird ihre Zahlen für das erste Quartal 2021 wie geplant am Mai 2021 veröffentlichen.

EBITDA pre und EPS pre sind alternative Leistungskennziffern, die nicht nach internationalen Rechnungsstandards definiert sind. Die Gesellschaft nutzt diese Kennziffern, um eine bessere Vergleichbarkeit des Geschäfts im Verlauf der Zeit und innerhalb der Industrie zu ermöglichen.

EBITDA pre ist definiert als das Ergebnis vor Zinsen, Ertragsteuern, Abschreibungen und Anpassungen.

EPS pre ist definiert als Ergebnis nach Steuern inklusive Anpassungen je theoretisch ausstehender Aktie (vgl. Merck Geschäftsbericht 2020).“

Von Markus Weingran

Foto: Homepage Merck

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