DWS: Auge auf niederländische Vermögensverwaltung geworfen ++ Vivendi: Bill Ackman angelt sich UMG-Anteile für seinen Spac ++ Index-Änderungen: Auto1, Vantage Towers und Nagarro neu im SDax

onvista · Uhr

Auto1 steigt in den Index mittelgroßer Werte auf. Die Online-Autoplattform ersetzt dort den Wafer-Hersteller Siltronic , der in den SDax wandert, teilte der Indexbetreiber Deutsche Börse am Donnerstag mit. Die Änderungen gelten ab dem 21. Juni 2021.

Die Vodafone -Funkmastentochter Vantage Towers steigt in den SDax auf, ebenso der von Allgeier abgespaltene Dienstleister für digitale Produktentwicklung Nagarro und der Leasingdienstleister Grenke . Weichen müssen aus dem SDax der Druckmaschinenhersteller Koenig & Bauer , der Immobilien-Investmentmanager Corestate sowie der Autozulieferer Leoni . Im Dax gibt es keine Änderung.

Wichtig sind Index-Änderungen vor allem für Fonds, die Indizes exakt nachbilden (ETF). Dort muss dann entsprechend umgeschichtet und umgewichtet werden, was Einfluss auf die Aktienkurse haben kann.

Dax: Allzeithoch in Schlagdistanz

Vor dem offiziellen US-Arbeitsmarktbericht ist der Dax im frühen Freitagshandel in Reichweite seines Rekordhochs von 15 685 Punkten geblieben. Er stand zuletzt mit 15 652,32 Punkten 0,13 Prozent höher. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen rückte um 0,12 Prozent auf 33 506,74 Punkte vor. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,1 Prozent.

In den USA konnten sich die Anleger am Donnerstag zwar über starke Signale vom Arbeitsmarkt freuen, sie machen sich aber umso mehr Sorgen um die Kehrseite der Wirtschaftserholung – die Inflations- und Zinsentwicklung. Entsprechend zurückhaltend agierten die Anleger aktuell an der Wall Street. Ihre Bestmarken hatten Dow und S&P 500 vor etwa vier Wochen erreicht.

Der Dax wiederum hatte sich nach den am Donnerstag veröffentlichten Daten vom amerikanischen Arbeitsmarkt in positives Terrain vorgearbeitet, wobei ihm ein schwächerer Euro half.

DWS: Die Konkurrenz ist groß

Die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS hat Kreisen zufolge ein Auge auf die Vermögensverwaltung der niederländischen Versicherungsgruppe NN Group geworfen. DWS und die italienische Versicherung Generali hätten in dieser Woche erste Gebote für die Sparte übermittelt, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Diese könnte dabei mit rund 1,5 Milliarden Euro bewertet werden.

Neben einigen US-Firmen seien zudem auch der deutsche Versicherer Allianz und die schweizerische Bank UBS an dem Geschäft interessiert. Im April hatte NN bekanntgegeben, dass es die Optionen für die Sparte überprüfe, inklusive einer Fusion oder einem Teilverkauf. Vertreter der genannten Unternehmen wollten sich nicht äußern oder waren aufgrund eines Feiertags nicht zu erreichen.

Vivendi: Bill Ackman steigt bei Musik-Tochter ein

Der französische Medienkonzern Vivendi will zehn Prozent seiner Musiksparte Universal Music Group (UMG) an ein vom Hedgefonds-Milliardär William Ackman aufgelegtes Finanzvehikel (Spac) verkaufen. Der Börsenmantel mit dem Namen Pershing Square Tontine Holdings (PSTH) bestätigte am Freitag entsprechende Gespräche, um einen zehnprozentigen Anteil an UMG für rund 4 Milliarden US-Dollar (3,29 Mrd Euro) zu erwerben. Die Musiksparte werde dabei mit rund 35 Milliarden Euro bewertet.

Nach dem Börsengang der Vivendi-Beteiligung wolle Pershing Square Tontine die erworbenen UMG-Anteile an seine Aktionäre verteilen, teilte das Spac weiter mit. Allerdings betonte PSTH zugleich, dass beide Unternehmen im Gegensatz zu den meisten Spac-Transaktionen nicht fusionieren werden.

Vivendi will laut früheren Angaben 60 Prozent der Anteile an UMG, das unter anderem Lady Gaga, Taylor Swift, Billie Eilish und The Weeknd unter Vertrag hat, bis Ende September an seine Aktionäre verteilen. Mitte Mai hatte der Konzern mitgeteilt, vor diesem Schritt neben dem chinesischen Konzern Tencent einen weiteren Ankerinvestor an Bord holen zu wollen. Damals hieß es, dass dabei bis zu zehn Prozent abgegeben werden sollen. Die Franzosen haben bereits in zwei Schritten 20 Prozent der UMG-Anteile an Tencent losgeschlagen. Bei der zweiten Transaktion im Dezember 2020 lag die Bewertung von UMG bei 30 Milliarden Euro.

Kurz & knapp:

BMW: Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für bayerischen Autobauer von 108 auf 109 Euro angehoben und die Einstufung auf „Neutral“ belassen. Analyst George Galliers passte in einer am Donnerstag vorliegenden Studie seine Schätzungen mit Blick auf die Zahlen zum ersten Quartal und die teilweise Auflösung der Rückstellungen für das EU-Kartellverfahren an. Der nächste potenzielle Kurstreiber dürfte nach Einschätzung des Experten der Digitaltag am 24. Juni sein.

United Airlines: Mit dem Ende der Concorde sind Überschalljets aus der zivilen Luftfahrt verschwunden, doch nun stellt mit United Airlines eine große US-Fluggesellschaft die Weichen für ein Comeback. Das Unternehmen teilte am Donnerstag mit, 15 Überschallverkehrsflugzeuge vom Typ „Overture“ beim US-Start-up Boom Supersonic bestellt zu haben. Die Vereinbarung enthält zudem eine Kaufoption für 35 weitere Maschinen. Allerdings sind die Jets noch in der Entwicklung. Erste Flüge sind erst ab 2026 geplant, der Transport von Passagieren nicht vor 2029. Finanzielle Details nannten die Unternehmen nicht.

Infineon: Die Schweizer Bank Credit Suisse hat das Kursziel für Infineon von 42,50 auf 43 Euro angehoben und die Einstufung auf „Outperform“ belassen. Analyst Jakob Bluestone hob in einer am Freitag vorliegenden Studie seine Umsatz- und Gewinnschätzungen für den Chipkonzern bis ins Jahr 2023 an. Er begründete dies mit dem beschleunigten Wachstum in der Industriesparte, das die Kapazitätsprobleme im Geschäft mit Sicherheitslösungen (CSS) überlagere.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: Olga P Galkina / Shutterstock.com

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