onvista-Börsenfuchs: Gold statt Geld

onvista · Uhr

Hallo Leute! Ich sehe im Börsenumfeld keinen aktuellen Grund, die Zurückhaltung mit neuen Käufen oder Verkäufen aufzugeben. Die Berichterstatter der Medien jammern schon seit Tagen über „fehlende Impulse“. Für vorsichtige Anleger gilt deshalb: Cash ist fesch. Wer nicht weiß, wohin mit der Kohle (soll’s ja geben), der kann sie ruhig parken. Denn eine höhere Liquiditätshaltung als gewohnt ist nix Verwerfliches, sondern voll sinnvoll. Bei der Gelegenheit checkt doch mal Euren Edelmetallbestand, meine Freunde. Denn Geld muss ja nicht (nur) als Geld rumliegen, sondern kann zumindest teilweise in Form von physischem Gold als Reserve dienen.

Es geht dabei nicht um kurzfristige Spekulation oder um die mögliche Performance der Edelmetgalle im Vergleich zu anderen Anlageklassen. Für mich ist Gold der Wertspeicher, das Sicherheitselement in einem gut gemischten Portfolio, um Krisen und Katastrophen gut überstehen zu können. Gold ist das bessere (weil sichere) Geld. Rendite erwarte ich vom Aktiendepot.

Mit Gold können alle was anfangen. Überall. Von Zentralbanken bis zum Rentner. Und wer es als Anlagemedium anschafft, sollte wissen, dass sein Preis von allen möglichen Faktoren beeinflusst wird. Gerade das erste Halbjahr war beispielhaft, wie die verschiedenen Nachfrage- und Angebotsquellen von Gold zusammenwirken. Der Goldpreis fiel um 6,6%, da die Gewinne während des größten Teils des zweiten Quartals durch einen deutlichen Rückgang Ende Juni vereitelt wurden. Auch schnitt der Goldpreis in den meisten wichtigen Währungen unterdurchschnittlich ab, mit Ausnahme des japanischen Yen und der türkischen Lira, die gegenüber dem Ami-Dollar schwächer wurden. Inzwischen hat sich wieder auf plusminus 1.800 Dollar je Feinunze hochgearbeitet.

Auf absehbare Zeit dürften die gleichen Einflüsse den internationalen Goldpreis bewegen (oder auch nicht), also Realzinsen, Inflationszahlen, Dollarkurs. Gold hat zudem ein paar alte Freunde wiedergewonnen, nämlich die Notenbanken. Laut einer Studie des World Gold Council planen 20 Prozent aller Zentralbanken, im nächsten Jahr die Goldbestände zu erhöhen. Allein diese Nachfrage dürfte den Goldpreis zwar nicht besonders antreiben, wohl aber allzu starke Rücksetzer verhindern.

Wer von Euch keinen Bock aufs Bunkern von edlen Münzen oder Barren hat, dem bleibt (total bequem) börsengehandeltes physisches Gold, zum Beispiel In Frankfurt. Der Goldbestand der Inhaberschuldverschreibung Xetra-Gold (ISIN: DE000A0S9GB0) ist zum 30. Juni auf einen neuen Rekord von 233 Tonnen gestiegen. Zum Jahreswechsel waren es noch 217 Tonnen Gold. Xetra-Gold ist damit das führende physisch hinterlegte Gold-Wertpapier in Europa. Der Bestand erhöht sich immer dann, wenn Anleger Xetra-Gold-Anteile über die Börse kaufen. Dabei entspricht jeder Anteilsschein genau 1 Gramm Gold. Das verwaltete Vermögen von Xetra-Gold hat mit 11,2 Milliarden Euro ebenfalls einen neuen Höchststand erreicht. Eine gestiegene Nachfrage sieht die Deutsche Börse Commodities als Emittentin gleichermaßen bei institutionellen als auch privaten Investoren: „Gold erweist sich mit seiner stabilisierenden und diversifizierenden Funktion im Anlegerportfolio damit als überaus beständig.“

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