Telekom: Schwächeln die Bonner bei den Zahlen? – Experten erwarten Rückgang

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Die Deutsche Telekom legt an diesem Donnerstag (12. August) ihre Zahlen für das zweite Quartal und die ersten sechs Monate des Jahres 2021 vor. Dabei sollte sich einmal mehr zeigen, wie stark die Bonner von den Geschäften ihrer Tochter profitieren.

Setzen die Bonner ihre Serie fort?

Nachdem Deutsche Telekom und T-Mobile in den vergangenen Quartalen mittlerweile fast traditionsgemäß nacheinander die Prognose nach oben geschraubt haben, könnten die bisher formulierten Jahresziele des Konzerns bald schon wieder überholt sein. Mitte Mai hatten die Bonner bereits wenige Tage nach ihrer US-Tochter die Ziele angehoben.

Außerhalb des wichtigsten Marktes USA rechnet der Vorstand um Konzernchef Tim Höttges derzeit noch mit einem um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda AL) von rund 14,4 Milliarden Euro. Beim freien Mittelzufluss (FCF AL) sollen es nun rund 3,6 Milliarden Euro sein. Das sind jeweils 100 Millionen Euro mehr als bislang eingeplant.

Auch konzernweit sollen operatives Ergebnis und der Mittelzufluss leicht über den bisherigen Zielen liegen. Beim freien Mittelzufluss bedeutet das eine Höhe von mehr als 8 Milliarden Euro statt nur „rund“ 8 Milliarden, beim operativen Ergebnis ein Wert von über 37 Milliarden Euro statt nur „rund“ 37 Milliarden.

Mit Blick auf die ersten drei Monate sollten die Jahresziele machbar sein, sofern der Konzern die Erwartungen der Analysten für das zweite Quartal erfüllen kann. Zudem müsste Deutsche Telekom auch in der zweiten Jahreshälfte weiter so abschneiden wie gehabt.

Analysten sehen rückläufige Zahlen

Laut einer von dem Unternehmen in Auftrag gegebenen Umfrage rechnen Branchenexperten mit einem Gruppenumsatz im zweiten Quartal von 26,1 Milliarden Euro nach 27,04 Milliarden Euro im Vorjahresquartal. 5,9 Milliarden Euro davon entfallen auf den Heimatmarkt Deutschland, der überwiegende Teil von knapp 16,2 Milliarden Euro soll in den Vereinigten Staaten erlöst werden.

Das operative Ergebnis (Ebitda AL) soll den Analysten zufolge bei 9,1 Milliarden Euro liegen. Das wäre deutlich weniger als im Vorjahresquartal, wo der Konzern den Wert von 9,83 Milliarden Euro geschafft hatte. Den freien Mittelzufluss (FCF AL) vermuten die Experten bei knapp 2 Milliarden Euro nach 2,4 Milliarden Euro im Vergleichszeitraum.

Die ewige Hoffnung auf 20 Euro

Die Aktie konnte Mitte des Jahres zwar ein neues Mehrjahreshoch erreichen, aber der Ausbruch war nur von kurzer Dauer und brachte nicht den von vielen Anlegern erhofften Anstieg Richtung 20 Euro. Zuletzt notierte die Aktie 2001/02 über dieser Marke. Die Hoffnung, dass der Kurs wieder in diese Region steigt war immer mal wieder da, wurde aber nie erfüllt. Auch gute Zahlen zum ersten Quartal des laufenden Jahres überzeugten die Anleger nicht komplett. Daher dürfte es auch dieses Jahr spannend bleiben, ob die Telekom-Aktie einen neuen Anlauf nimmt.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: VDB Photos / shutterstock.com

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