Buybacks – Das Timing macht‘s

Klaus Brune · Uhr

Aktienrückkäufe sind wieder schwer im Kommen. Nachdem der Kauf eigener Unternehmensanteile im vergangen Jahr stark zurückgefahren wurde, beobachten wir jetzt eine deutlich höhere Dynamik bei den Buybacks. Investorenlegende Warren Buffett ist seit 2018 ein großer Befürworter dieser Art der Kapitalallokation. Sein Investmentvehikel Berkshire Hathawaygab am Samstag (7.8.) bekannt, im Q2 rd. 6 Mrd. US-Dollar für den Kauf eigener Papiere ausgegeben zu haben. In der ersten Jahreshälfte 2021 summierten sich die Rückkäufe aller US-Unternehmen auf rd. 500 Mrd. Dollar – so hoch wie noch nie zuvor. Lange Zeit hielten sich Deutschlands Konzernmanager im Vergleich zu den US-Kollegen diesbezüglich eher zurück, doch mit anziehenden Gewinnen und niedrigen Zinsen greifen auch hierzulande immer mehr Unternehmen darauf zurück. Doch was heißt das für die Anleger?

Werden die eingezogenen Papiere vernichtet, wird der Nettogewinn auf weniger ausstehende Aktien umgelegt. Die Folge: Der Gewinn je Aktie steigt und das Kurs-Gewinn-Verhältnis sinkt. Das klingt zunächst einmal gut. Entscheidend dabei ist aber, ob die Rückkäufe zum Zeitpunkt einer Unterbewertung erfolgt sind – nur dann sind sie wertschaffend. Diesen Ansatz verfolgt auch Altmeister Warren Buffett bei seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway, der stets auf das richtige Timing seiner Rückkaufprogramme achtet. Aktienrückkäufe zu tätigen, während die Aktie auf Rekordhochs notiert, wirkt dagegen ideenlos. Besser wären Wachstum generierende und nachhaltige Investitionen in das operative Geschäft.

Aus unserer Sicht spricht vieles für Aktienrückkäufe. Kombiniert mit stabilen Dividendenausschüttungen und Wachstumsinvestitionen in Geschäftsbereiche, die hohe Kapitalrenditen abwerfen, ergibt sich daraus für uns eine Kapitalallokation im Sinne der Anleger.

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