onvista-Börsenfuchs: Verrückte Welt, volatile Märkte

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Hallo Leute! Die Ferien gehen allmählich zu Ende, der Sommer auch – und dann? Ihr könnt den Rest des Jahres durch ganz unterschiedliche Brillen sehen (das tun die Analysten auch). Für mich ist das Bild noch verschwommen. Was mit jedem Tag mehr stört, ist das nicht-wirtschaftliche Umfeld der Finanzmärkte. Die Welt spielt verrückt. Und das ist nicht ungefährlich. Afghanistan erinnert an Vietnam. Es droht ein schwerer und langanhaltender Konflikt – politisch, menschlich und militärisch. Die westlichen Demokratien sind offenbar überfordert. Dagegen wirkt die letzte (man nennt sie „heiße“) Phase unseres Bundestagswahlkampfs geradezu lächerlich. Das Ergebnis ist aufeinmal total offen. Vielleicht gibt es sogar noch einen Tausch der Kanzlerkandidaten. Jedenfalls wirken die jüngsten Verschiebungen bei den Umfragen wie Signale für die Schwäche unserer Parteien.

Damit nicht genug. Denn das RKI spricht jetzt – früher als befürchtet – vom Beginn der vierten Corona-Welle. Und die Inflationsdiskussion wird von Fachleuten weltweit gepflegt. Strich drunter: Der Weltwirtschaft geht’s noch (sehr) gut. Noch. Manche Vordenker beginnen leise, aber zunehmend über den Höhepunkt der konjunkturellen Erholung zu grübeln: Ist der jetzt erreicht oder demnächst? Dem stehen aber andere Meinungen gegenüber, die weiterhin den Boom beschreiben.

Unterschiedlich ist auch die Dauerdiskussion über den geldpolitischen Kurs der fast allmächtigen Ami-Notenbank. Denn inzwischen wird im Markt spekuliert, die Fed könnte doch früher als bisher angenommen mit dem Liquiditätsabbau beginnen. Etwa noch gegen Ende 2021? Zunächst geht’s dabei ums „Tapering“. Damit ist die Verringerung des monatlichen Anleiheankaufprogramms der Fed gemeint. Das jährliche geldpolitische Symposium in Jackson Hole nächste Woche (Donnerstrag/Freitag) liefert vielleicht klare Signale, was die Währungshüter vorhaben. Ami-Analysten setzen vor allem auf die Eröffnungsrede von Fed-Chef Jerome Powell. Doch könnte das eine Enttäuschung geben.

Sicher ist also garnix mehr. Dafür hält sich die Börse wirklich voll gut. Aber bleibt das so? Ich kann mir gut vorstellen, dass die Herbstmonate stärkere tägliche Kursausschläge als bisher bescheren werden – wenn’s schlecht geht, mit einem Abstieg der Aktienindizes von ihren Allzeithochs. Einer Schwächephase also. Das kurzfristige Rein und Raus der Anleger dürfte weiter die Tendenz beherrschen. Ich schlage Euch vor, meine Freunde, auf alle Fälle den Anteil von physischem Gold zu erhöhen – Edelmetall als Sicherheitselement des Portfolios kann in dieser verrückten Welt nicht schaden!

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