Dax: Leitindex gibt Anfangsgewinne fast wieder komplett ab – Autowerte gefragt, defensive Titel werden abgestoßen und Vonovia starten nächsten Übernahmeversuch

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Die Verluste am deutschen Aktienmarkt aus der vergangenen Woche haben am Montag die Schnäppchenjäger nur zu Handelsbeginn angelockt. Gut eine Stunde nach Handelsbeginn kämpft der Dax mit seinem positiven Vorzeichen. Der Leitindex Dax übersprang zeitweise wieder die Hürde von 15.900 Punkten. Nachdem der Einkaufsmanagerindex für die Industrie schwächer als erwartet ausfiel, bröckelten die Gewinne wieder ab. Aktuell liegt der Dax noch mit 15.811 Punkte im Plus hauchdünn im Plus.

Der MDax steigt um 0,34 Prozent auf 35 785, Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,34 Prozent auf 4161 Zähler.

Stimmen aus den Reihen der Fed, dass angesichts der grassierenden Delta-Variante des Coronavirus eine vorschnelle Reduzierung der konjunkturstützenden Anleihekäufe nochmal überdacht werden sollte, stützten die Stimmung an den Börsen. In den USA legten sie daher am Freitag letztlich zu und an diesem Montagmorgen zeigten sich auch die asiatischen Börsen freundlich.

Auch für die Eurozone fielen die Daten schwächer als erwartet aus. Die Unternehmensstimmung in der Eurozone hat sich im August von hohem Niveau aus eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex von IHS Markit fiel gegenüber dem Vormonat um 0,7 Punkte auf 59,5 Zähler, wie die Marktforscher am Montag in London mitteilten. Der Rückgang fiel etwas stärker aus als von Analysten erwartet. „Der Wirtschaftsaufschwung der Eurozone hat im August seine beeindruckende Dynamik beibehalten“, erklärte Markit-Chefökonom Chris Williamson. Im Juli hatte der Indikator im Zuge der Erholung vom Corona-Einbruch einen 15-jährigen Höchststand markiert.

Autowerte wieder gefragt

Mit Blick auf die Unternehmensseite erholten Autowerte sich. Im Dax waren die Daimler -Aktien Favorit mit plus 2,0 Prozent. BMW , VW und auch die Papiere des Zulieferers Continental gewannen zwischen 1,1 und 1,7 Prozent. Die gesamte Branche hatte seit Mitte August kräftige Verluste erlitten.

Vonovia startet weiteren Übernahmeversuch

Deutschlands größter Immobilienkonzern beginnt mit seinem neuen Übernahmeangebot für den Konkurrenten Deutsche Wohnen . Ab heute könnten die Aktionäre der Deutsche Wohnen das Angebot von 53 Euro je Aktie über ihre Depotbank annehmen und ihre Aktien andienen, teilte der Dax -Konzern am Montag in Bochum mit. Die Angebotsfrist ende voraussichtlich am 20. September 2021 um 24 Uhr. Ein neues Übernahmeangebot werde es nicht geben, machte der Immobilienkonzern erneut klar.

Vonovia bietet den Deutsche-Wohnen-Anteilseignern wie bereits bekannt 53 Euro je Aktie. Damit wäre Deutsche Wohnen insgesamt 19 Milliarden Euro wert. Vonovia war im vergangenen Monat mit einer Offerte für die Nummer zwei auf dem deutschen Wohnungsmarkt in Höhe von 52 Euro je Anteilsschein knapp an der Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent gescheitert. Auch das neue Angebot hat eine Mindestannahmequote von 50 Prozent zum Ziel.

Im SDax gewannen Vossloh als Spitzenwert 2,8 Prozent. Eine Kaufempfehlung des Bankhauses Metzler gab den Papieren des Bahntechnikunternehmens Auftrieb.

Ansonsten gab es kleinere, aber kaum kursbewegende Nachrichten. So sagte Aurubis -Finanzvorstand Rainer Verhoeven der Wirtschaftszeitung „Euro am Sonntag“, dass der Kupferkonzern über Zukäufe, insbesondere im Recyclinggeschäft, weiter wachsen wolle. Die Geschäftsjahresziele wurden zugleich bestätigt. Die Aktie zeigte sich im MDax marktkonform mit plus 0,5 Prozent.

Grenke dagegen verkauft seine Beteiligung am FinTech-Unternehmen Viafintech. Der Anteil in Höhe von 25,01 Prozent an dem Anbieter digitaler Zahlungsinfrastruktur gehe zu einem Preis im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich an die österreichische Paysafecard Wertkarten GmbH, hatte der Leasingspezialist am Sonntag mitgeteilt.

Die Analysten der Investmentbank Pareto sahen die Nachricht neutral. Einerseits vergebe sich Grenke zwar mit der Veräußerung der Beteiligung an dem vielversprechenden Fintech-Unternehmen die Chance auf einen in der Zukunft potenziell höheren Verkaufspreis. Andererseits sei das Marktumfeld für Grenke weiter herausfordernd und daher könnte es sinnvoll sein, die Verkaufserlöse in das Kerngeschäft zu stecken.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: anathomy / Shutterstock.com

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