Rock Tech Lithium: Kanadier kommen nach Deutschland – den Anlegern gefällt die Nachricht zweistellig

onvista · Uhr

Nicht nur die Aktie von Neo Lithium schießt heute nach einem Übernahme-Angebot zweistellig in die Höhe. Auch die Papiere von Rock Tech Lithium legen um etwas mehr als 10 Prozent zu. Der ebenfalls aus Kanada stammende Konkurrent plant in Deutschland eine  Anlage zur Herstellung von batteriefähigem Lithiumhydroxid für Elektroautos. Rund 470 Millionen Euro sollen investiert werden, teilte das Unternehmen am Montag mit. Der Produktionsstart sei für 2024 geplant.

Stimmt die Förderung – geht alles klar

Die Investitionsentscheidung für alle Produktionsschritte hänge unter anderem noch von Gesprächen über bereits beantragte beziehungsweise weiteren Fördergeldern ab, hieß es. Bei laufendem Betrieb der Gesamtanlage würden rund 160 Mitarbeiter beschäftigt. Pro Jahr sollen rund 24 000 Tonnen Lithiumhydroxid produziert werden: der Bedarf von rund 500 000 Elektrofahrzeugen.

„Unser Ziel ist, als erstes Unternehmen weltweit, einen geschlossenen Kreislauf für Lithium zu schaffen“, sagte Unternehmenschef Dirk Harbecke. Guben erscheine als idealer Standort. Auch spielten Fördermöglichkeiten eine maßgebliche Rolle. Bis 2030 sollen rund 50 Prozent der eingesetzten Rohstoffe aus dem Recycling von Altbatterien gewonnen werden.

Grundstoffe für Lithium-Ionen-Batterien seien ein Schlüssel für den Erfolg der Elektromobilität, sagte Wirtschaftsminister Jörg Steinbach. In Brandenburg sei damit künftig die komplette Wertschöpfungskette von der Rohstoffaufbereitung über die Batterie- und Zellfertigung bis zum E-Autobau sowie Batterierecycling zu Hause. Für die Lausitz würden sich dadurch konkrete Chancen für neue Wertschöpfung und zukunftssichere Arbeitsplätze ergeben.

„Wir werden das Unternehmen mit unseren Services weiter unterstützen“, sagte der Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Brandenburg, Steffen Kammradt. Die Ansiedlung reihe sich in Investitionen von Tesla <US88160R1014>, BASF <DE000BASF111> und des Batterieherstellers Microvast ein.

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Redaktion onvista:

Nachdem CATL bei Millennial Lithium zugegriffen hat und Zijin bei Neo Lithium ist wieder viel Fantasie in der Branche. Viele Anleger fragen sich: Wer ist der nächste im Übernahmekarussell der Lithium-Werte? Rock Tech könnte dabei durchaus in Visier von einigen Konzernen geraten.

Die Kanadier haben sich nicht nur auf den Abbau von Lithiumerz in Kanada spezialisiert, sie wollen auch die gesamte Wertschöpfungskette bis zur Produktion von Lithiumhydroxid, was vorrangig in Batteriezellen für Elektroautos zu Einsatz kommt, abdecken.

Um dieses Ziel zu verwirklichen soll jetzt in Deutschland ein industrieller Lithium-Converter gebaut werden, um Lithiumhydroxid zu produzieren. Ab 2024 soll die Produktion anlaufen.

Mitte Juli hat das Research-Haus Montega Rock Tech Lithium genauer unter die Lupe genommen. Das Urteil: Kaufen – Kursziel 10 Kanadische Dollar (umgerechnet etwa 7 Euro)

Sollte die Fabrik in Deutschland gebaut werden, dann sitzt Rock Tech Lithium wirklich an der Quelle. Im Umkreis von rund 150 Kilometern befindet sich die Gigafabrik von Tesla und die Kathodenfabrik von BASF. Der Weg zu den deutschen Autobauern wäre auch nicht gerade weit. Das einzige was etwas stären könnte, BASF baut am gleichen Standort auch eine Recycling-Anlage für alte Batterien.

Insgesamt bleiben die Aussichten für Rock Tech Lithium sehr gut. Mutige Anleger warten einen Rücksetzer ab und holen sich dann ein paar Stücke ins Depot.

Weiterhin viele dunkle Wolken über dem Dax – Tesla, Bayer, Morphosys und Neo Lithium Übernahme macht Verdopplung im Musterdepot perfekt

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Foto: Immersion Imagery / shutterstock.com

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