onvista Börsenfuchs: Wenn es 10 nach 12 ist …

onvista · Uhr

Hallo Leute! Puh, es sieht voll schlimm aus. Nur nicht an der Börse – noch nicht. Aber das kann sich schnell ändern. Wer vorhin Bayerns Markus Söder live gehört hat, kann nicht mehr cool bleiben. Vorher hatten schon Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und RKI-Präsident Lothar Wieler ein dramatisches Bild der Corona-Lage gezeichnet. „Die Dynamik ist ungebrochen“, sagte Spahn in Berlin. Die Lage sei ernster als vorige Woche. „Es ist zehn nach Zwölf.“ Er verwies wie Wieler auf die angespannte Lage in den Krankenhäusern. „Wir sind in einer nationalen Notlage, die auch eine gemeinsame Kraftanstrengung braucht“, sagte Spahn. Wieler verwies darauf, dass in mehr als einem Viertel der Landkreise die Sieben-Tage-Inzidenz über 500 liege, viele Krankenhäuser seien am Anschlag. „Wir müssen jetzt das Ruder herumreißen. Wir dürfen wirklich keine Zeit verlieren“, so Wieler.

Und was sagen Analysten und Anlagestrategen? Ob die verschärften Maßnahmen ausreichen werden, um die vierte Welle zu brechen, dürfte sich frühestens Anfang Dezember zeigen. Als sicher gilt, dass die beschlossenen Verschärfungen dem Weihnachtsgeschäft eher abträglich sein werden. An den Kapitalmärkten dagegen kann von spürbarer Verunsicherung noch keine Rede sein.

Fasst man die jüngsten Prognosen der Investment-Experten zusammen, könnte folgende Formulierung herauskommen: Das Wirtschaftswachstum jetzt und um die Jahreswende herum dürfte sich (mehr oder weniger) deutlich abschwächen. Dann wirken aber im Jahresverlauf von 2022 (ähnlich wie im laufenden Jahr) starke Aufholeffekte. Trotzdem bleiben die Prognoseunsicherheiten aufgrund der Pandemie hoch.

Tja, vermeintlich guter Rat kann in diesem Umfeld teuer werden. Übrigens: Die Mehrheit der Deutschen ist mit ihren Finanzberatern ziemlich zufrieden. Dieses insgesamt positive Bild ist das Ergebnis einer breit angelegten Bürgerbefragung. Das gilt auch für den Umfang und die Qualität der bereitgestellten Informationen. Dabei hat die Form der Vergütung der Berater – Honorar oder Vermittlungsprovision – keinen erkennbaren Einfluss auf die Zufriedenheit. Ein wesentliches Qualitätskriterium ist auch die Ausgewogenheit der Finanzberatung. Hier zeigt sich, dass die Kunden von (freien) Vermögens- und Finanzberatern jeweils die beste Ausstattung mit Versicherungen, Fonds und Aktien aufweisen. Am schlechtesten versorgt sind laut Studie diejenigen Kunden, die auf jegliche Beratung verzichten. Unausgewogen sind die Portfolios auch bei den Kunden, die sich nur von einzelnen Produktanbietern beraten lassen – sie haben weit überwiegend nur Versicherungs- oder nur Anlageprodukte dieser Anbieter. Zudem sind laut Studie auch Kunden, die sich von Verbraucherschutzeinrichtungen beraten lassen, recht einseitig versorgt, und zwar ausgerechnet mit Lebensversicherungen.

Ich bleibe dabei, meine Freunde, und empfehle allen Privatanlegern, ihren Kopf und Bauch einzusetzen – und sich vom Anfänger zum Fortgeschrittenen zu entwickeln. Das heißt: Werdet möglichst zu „Selbstentscheidern“! Dann fällt es auch leichter, den bzw. die richtigen Partner für eine professionelle Anlageberatung zu finden.

Das könnte dich auch interessieren

Neueste exklusive Artikel