Wall Street: Omikron, Tapering, Widerstand gegen Biden-Pläne – Cocktail aus negativen Faktoren zieht US-Börsen nach unten

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Die US-Börsen haben zum Auftakt in den Montagshandel an ihre schwache Vorwoche angeknüpft. Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda machte mit den Auswirkungen der Corona-Variante Omikron, den geldpolitischen Straffungsplänen der großen Notenbanken und dem drohenden Scheitern von US-Präsident Joe Bidens Sozial- und Klimaplänen gleich mehrere Belastungsfaktoren aus. Die US-Großbank Goldman Sachs senkte gar ihre Wachstumsprognose für die US-Wirtschaft, nachdem der demokratische Senator Joe Manchin am Sonntag verkündet hatte, einem billionenschweren Sozial- und Klimapaket nicht zustimmen zu wollen.

In der ersten Handelsstunde nach dem Börsenstart in die Weihnachtswoche reagierte der Leitindex Dow Jones Industrial auf diese Gemengelage mit einem Abschlag von 1,74 Prozent auf 34 751 Punkte. Finanzwerten machten die neuen Wirtschaftssorgen zu schaffen: Die Papiere von Goldman Sachs , American Express und JPMorgan sanken um bis zu 3,1 Prozent.

Der marktbreite S&P 500 rutschte um 1,62 Prozent auf 4546 Punkte ab. Für den technologielastigen Nasdaq 100 , der am Freitag im Vergleich zu den Standardwerten noch recht glimpflich davon kam, ging es nun um 1,39 Prozent auf 15 581 Zähler nach unten.

Der SAP-Konkurrent Oracle bestätigte inzwischen die Übernahme des Gesundheitssoftware-Spezialisten Cerner . Oracle bezahlt dafür 28,3 Milliarden US-Dollar oder 95 Dollar je Aktie. Die Cerner-Aktien, die am Freitag bereits mit einem Plus von rund 13 Prozent auf einen Pressebericht zu dem Thema reagiert hatten, legten nun um 0,8 Prozent zu, Oracle gaben um 2,9 Prozent nach.

Papiere von Impfstoffherstellern standen abermals im Fokus. Die zuletzt starken Novavax-Titel drehten ins Minus mit 1,6 Prozent. Dass die EU-Arzneimittelbehörde EMA den Weg für eine Zulassung von dessen Impfstoff frei gemacht hat, wirkte also erst einmal nicht weiter positiv. Nach Zustimmung der EU-Kommission wird das Novavax-Vakzin der fünfte Corona-Impfstoff in der EU sein. Die zuständige Expertenkommission hatte nach einer außerordentlichen Sitzung die Empfehlung ausgesprochen.

Die in New York gelisteten Anteilsscheine von Biontech stiegen um etwas mehr als ein Prozent. Der Mainzer Coronaimpfstoff-Pionier und sein US-Partner Pfizer liefern der EU wegen Omikron für die ersten drei Monate 2022 zusätzliche 20 Millionen Dosen ihres gemeinsamen Impfstoffs. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der erwarteten Lieferungen von Biontech/Pfizer an die EU im ersten Quartal auf 215 Millionen.

Ein ähnliches Abkommen sei mit dem Hersteller Moderna geschlossen worden, hieß es von der EU-Kommission weiter. Dessen Aktien profitierten mit einem Plus von gut einem Prozent zudem davon, dass ein Booster mit dem Moderna-Impfstoff die Immunabwehr des Körpers gegen Omikron nach Herstellerangaben deutlich erhöht.

Dem Kurs der in New York notierten Papiere des Biotechunternehmens Beigene kam eine mit Novartis abgeschlossene Options-, Kooperations- und Lizenzvereinbarung für den Wirkstoffkandidaten Ociperlimab zugute mit plus 0,8 Prozent.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Mikhail Leonov / Shutterstock.com

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