onvista-Börsenfuchs: Inflation? China macht’s den Amis vor

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Hallo Leute! Währen im Bundestag über wichtige Themen – nicht zuletzt über den Preisanstieg – debattiert wurde, warteten die Börsianer weltweit auf Washington D.C. Konkret auf die neuen Inflationszahlen in Ami-Land. Denn die sollen Hinweise für die Geldpolitik der Fed liefern. Am Nachmittag war es soweit: Waren und Dienstleistungen kosteten im Dezember 7,0 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Das ist der höchste Wert seit Juni 1982. Und er entspricht genau den Erwartungen der Experten. Die hatten schon seit Tagen mit der „7“ vor dem Komma gerechnet, nachdem die Inflationsrate im November noch 6,8 Prozent betragen hatte. Aus der Corona-Krise resultierende Materialengpässe und rasant steigende Energiekosten treiben die Inflation nach oben.

Was bedeutet das für Euch, meine Freunde? Erst mal nix Besonderes, denn es ist ja keine böse Überraschung. Analysten und Volkswirte sehen sich ebenfalls bestätigt und äußerten spontan, die aktuelle Zahl sei Wasser auf die Mühlen für diejenigen Ami-Notenbanker, die einen beschleunigten Ausstieg aus dem geldpolitischen Krisenmodus sehen möchten. Angesichts des starken Preisauftriebs steuert die Federal Reserve auf eine Zinswende zu. Notenbankchef Jerome Powell hatte schon vorher signalisiert, dass die ultra-lockere geldpolitische Linie wohl bald ausgedient habe und die Wirtschaft trotz der Corona-Welle für eine straffere Geldpolitik bereit sei.

Auch bei uns gab’s heute neue Zahlen (aber nicht die Verbraucherpreise): Die Verkaufspreise im deutschen Großhandel sind im vergangenen Jahr wegen so stark gestiegen wie seit 47 Jahren nicht mehr. Sie erhöhten sich um durchschnittlich 9,8 Prozent im Vergleich zu 2020. Ein größeres Plus hatte es zuletzt 1974 in der ersten Ölpreiskrise gegeben, als die Preise sogar um 12,9 Prozent anzogen. Besonders stark verteuerten sich im abgelaufenen Jahr Mineralölerzeugnisse mit 32,0 Prozent sowie Erze, Metalle und Metallhalbzeug mit 44,3 Prozent.

Etwas voll Gutes kommt dagegen aus China: Der chinesische Verbraucherpreisindex (CPI) stieg im Dezember nur um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. In einer Reuters-Umfrage hatten Ökonomen ein Wachstum von 1,8 Prozent erwartet, nach 2,3 Prozent im November. Im Gesamtjahr 2021 stieg der CPI um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

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