onvista-Börsenfuchs: Der Inflation geht die Luft noch nicht aus

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Hallo Leute! Sie ist zwar etwas gesunken, doch nicht so stark wie Optimisten es erwartet hatten: Nach dem Hoch von +5,3 % im Dezember ist die Inflationsrate in Deutschland im Januar 2022 voraussichtlich auf +4,9 % im Vorjahresvergleich zurückgegangen. Übrigens: Der Begriff kommt aus dem lateinischen inflatio ( = das Aufschwellen, zu: inflare = hinein-, aufblasen) Laut Statistischem Bundesamt beträgt der Anstieg der Verbraucherpreise gegenüber Dezember 2021 voraussichtlich +0,4 %. Obwohl die Basiseffekte aus dem Jahr 2021 durch die temporäre Mehrwertsteuersenkung und den Preisverfall der Mineralölprodukte im Jahr 2020 entfallen, bleibt die Inflationsrate hoch. Einen Einfluss haben hier weiterhin krisenbedingte Effekte, wie Lieferengpässe und deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen und bei den Energiepreisen.

Damit hat sich die Hoffnung auf ein deutliches Absacken der Inflation zum Jahresbeginn nicht erfüllt. Das war bereits seit einigen Monaten absehbar, sagt ZEW-Professor Friedrich Heinemann. Zwar ist die höhere Mehrwertsteuer nun aus dem Vorjahresvergleich herausgefallen. Diesem preisdämpfenden Basiseffekt steht aber der sehr starke Anstieg der Strom-, Gas- und Benzinpriese gegenüber. Dieser heizt die Inflation nun weiter an. Der so ausgelöste Preisdruck wird anhalten, weil Unternehmen die viel höheren Beschaffungskosten nun kontinuierlich über Preisanpassungen an die Endverbraucher weitergeben werden.

„Das Jahr 2022 hat inflationär begonnen und wird es bleiben“, schreibt der Ökonom in einer spontanen Stellungnahme.. Wenig inflationär sind demgegenüber die aktuellen Lohnabschlüsse. Für die Inflationsperspektive ist das vorteilhaft, weil eine Lohn-Preis-Spirale derzeit noch nicht erkennbar ist. Für die Arbeitnehmer (und natürlich auch die „-innen“) bedeutet das aber, dass es auch 2022 für viele Menschen zu Kaufkraftverlusten kommen wird.

Aber keine Panik, Leute! Wie stark jeder Einzelne von der Teuerung betroffen ist, hängt jedoch vom individuellen Konsumverhalten ab. Bedeutsam für die persönliche, aber auch für die amtliche Inflationsrate sind unter anderem die Mieten, da sie einen großen Teil der Verbrauchsausgaben umfassen, auch wenn die Preisentwicklung hierfür eher moderat ist. Zudem wirken sich die Ausgaben für Mobilität und Energie durch die aktuellen Preisanstiege besonders stark auf die persönliche Inflationsrate aus. Rein Tipp: Mit dem persönlichen Inflationsrechner im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes lässt sich die amtliche Inflationsrate mit der persönlichen vergleichen, die auf den jeweiligen Konsumgewohnheiten basiert.

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