Chip-Designer Arm soll jetzt an die Börse, Hypoport erholen sich von jüngstem Abverkauf, Tui macht Hoffnung auf starken Sommer – die wichtigsten News zum Börsenstart

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Nach dem festeren Wochenauftakt dürfte der deutsche Aktienmarkt am Dienstag erneut leicht zulegen. Für Zurückhaltung könnten allerdings die weiter steigenden Anleihenrenditen sorgen. Bei höheren Zinsen büßen Aktien an Attraktivität ein. Zudem verteuert sich die Refinanzierung der Unternehmen mittels Krediten und Anleihen.

Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte vor dem Handelsstart ein Plus von 0,19 Prozent auf 15 236 Punkte. Der EuroStoxx 50 wird rund 0,4 Prozent höher erwartet.

Neubewertung der Indizes ein „Rätsel mit vielen Unbekannten“

Der Aktienmarkt sei auf Richtungssuche und befinde sich im Prozess der Neubewertung, glaubt Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners. „Angesichts der begonnenen Zinswende sind Anlegerinnen und Anleger dabei, neu zu bestimmen, wo die fairen Werte der großen Aktienindizes liegen könnten. Und das ist ein Rätsel mit vielen Unbekannten. Denn zum einen bewegen sich die Zinsen weiter. Zum anderen ist es nicht ganz einfach, die Auswirkung des bisherigen Zinsanstieges auf die langfristigen Gewinne zu berechnen“, so Altmann.

Allianz bekommt Kaufempfehlung

Aus Branchensicht könnten die Versicherer nach einer positiven Studie der Investmentbank Morgan Stanley einen Blick wert sein. Unter anderem wurden die Aktien der Allianz zum Kauf empfohlen. Entsprechend zeigten sich die Papiere der Assekuranz vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate 0,7 Prozent über dem Xetra-Schlusskurs vom Vortag.

Siltronic nach gescheiterter Übernahme laut Berenberg ein Schnäppchen

Die Anteilsscheine von Siltronic stiegen auf Tradegate um 1,8 Prozent. Die Privatbank Berenberg stufte die Titel des Wafer-Herstellers von „Hold“ auf „Buy“ hoch. Die gescheiterte Übernahme durch Globalwafers habe den Kurs gedrückt und damit sei die Aktie wieder chancenreicher geworden, schrieb Analyst Gustav Froberg. Steigende Gewinnschätzungen könnten im Jahresverlauf zum positiven Kurstreiber werden.

Tui rechnet mit starkem Sommergeschäft

Der Reisekonzern Tui rechnet trotz der Virusvariante Omikron mit einem starken Sommergeschäft und will den ersten Teil der Staatshilfen zurückzahlen. „Die Nachfrage nach Reisen ist über alle Märkte hoch“, sagte Vorstandschef Fritz Joussen. Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Dezember erzielte Tui einen Umsatz von 2,4 Milliarden Euro und damit rund fünfmal so viel wie im ersten Corona-Winter ein Jahr zuvor. Unter dem Strich konnte der Konzern seinen saisontypischen Verlust in etwa halbieren. Tui-Aktien gewannen auf Tradegate 0,6 Prozent.

Chip-Designer Arm geht nicht an Nvidia – Stattdessen Börsengang geplant

Wegen des anhaltenden Gegenwinds der Behörden bläst der Grafikkarten-Spezialist Nvidia die geplante Übernahme des Chip-Designers Arm ab. Stattdessen soll Arm nun an die Börse gebracht werden, wie der Mutterkonzern Softbank am Dienstag in Tokio mitteilte. Geplant ist der Schritt bis zum Ende des nächsten Geschäftsjahres im März 2023. Eine Anzahlung Nvidias in Höhe von 1,25 Milliarden US-Dollar (1,1 Mrd Euro) müsse Softbank nicht zurückzahlen, hieß es weiter.

Über das bevorstehende Scheitern der Übernahme hatte Ende Januar bereits die Finanz-Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet. Der Deal, der im September 2020 angekündigt worden war, hatte erheblichen Gegenwind von Behörden unter anderem in den USA bekommen. Mit einem ursprünglichen Kaufpreis von 40 Milliarden Dollar wäre es die größte Übernahme in der Halbleiter-Branche überhaupt geworden.

Hypoport erholen sich nach Zahlen von jüngstem Ausverkauf

Die Aktien von Hypoport haben am Dienstag im vorbörslichen Handel mit einem Kurssprung auf die Bekanntgabe der Jahreszahlen des Finanzdienstleisters reagiert. Auf der Handelsplattform Tradegate schnellten sie um 6,2 Prozent auf 397,50 Euro nach oben. Damit machten sie einen gehörigen Teil ihrer jüngsten Verlustserie auf einen Schlag wett. Seit Jahresbeginn hatten die Hypoport-Papiere fast 27 Prozent an Wert eingebüßt.

Der Finanzdienstleister verdiente 2021 mehr als von ihm selbst vorausgesagt. Der operative Gewinn (Ebit) stieg um 30 bis 35 Prozent. Grund für den überraschend deutlichen Gewinnanstieg sei das besonders erfolgreiche Corporate Finance Geschäft des Segments Kreditplattform im vierten Quartal gewesen, hieß es. Der Umsatz legte um 15 Prozent zu.

onvista/dpa-AFX

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