onvista-Börsenfuchs: Goldanteil jetzt vorsichtshalber aufstocken

onvista · Uhr

Hallo Leute! Gold jetzt kaufen oder Gewinne mitnehmen? Die Frage stellt sich angesichts historisch hoher Preise (aber nicht auf Rekordhöhe) von gut 1.800 Dollar bzw. knapp 1.600 Euro je Feinunze. Olympiasieger in Peking wird das Materielle nicht interessieren. Sie kriegen Goldmedaillen für überragende sportliche Leistungen umgehängt. Übrigens bestehen diese raren Einzelstücke zu einem Großteil gar nicht aus güldenem Metall, sondern nur zu 6 Gramm, der Kern ist Silber. Ich freue mich jedenfalls mit unseren Teilnehmern, wenn auch sie die eine oder andere Goldmedaille mit nach Hause bringen.

In einem Rundfunkmagazin war’s heute Morgen auch goldig, als sich der Moderator mit einem Edelmetallhändler über Gold und Diamanten unterhielt. Herausgekommen ist unter anderen als Tipp, jetzt vor allem Omas Schmuck von einem Fachmann checken und bewerten zu lassen. Meine Ansage: Wer nicht muss (für Liquidität oder Anschaffungen), sollte jetzt kein physisches Edelmetall verkloppen. Dagegen bleibe ich bei meiner Empfehlung, mit steigendem Anlagekapital auch den Goldanteil im Portfolio kontinuierlich aufzustocken. Die beliebten 10 %, die von Anlageberatern gern genannt werden, sind für meinen Geschmack zu wenig.

Gut getimt wurde heute auch eine Studie zum Verhalten der Asset Manager vorgelegt. Ergebnis: Inflation und langfristige Renditeziele veranlassen die Mehrheit der Vermögensverwalter, den Goldanteil ihrer Portfolios in den nächsten drei Jahren zu erhöhen. Auch professionelle Anleger verbinden einen emotionalen Wert mit Gold. Institutionelle Anleger schätzen Gold aufgrund seiner risikominimierenden Eigenschaften. Doch nicht nur in Anbetracht des aktuellen inflationären Umfelds erfreut sich das Edelmetall einer großen Beliebtheit, denn es wird auch vermehrt als wichtiger Portfoliobestandteil für die langfristige Rendite betrachtet.

Wie die Untersuchung zeigt, halten schon 15 der 20 befragten Vermögensverwalter Gold in ihren Portfolios, wobei sich der durchschnittliche Goldanteil auf rund 10 Prozent beläuft. 11 der 15 Vermögensverwalter mit Goldallokation sehen in Gold einen Schutz vor Inflation und 9 messen Gold sogar eine Rolle als langfristiger Renditebringer bei. Gold ist also nicht nur ein „Sicherheitsspeicher“. Diese nach meiner Anlagephilosophie wichtigste Funktion des Edelmetalls steht für die Profis nicht im Widerspruch zur langfristigen Wortschöpfung. Guckt Euch mal die langfristigen Charts (mindestens fünf bis zehn Jahre) auf Dollar- und Euro-Basis an!

Bei kurzfristigen Investmentstrategien sind für 13 der 20 professionellen Investoren die Inflationserwartungen der Haupttreiber für Anlageentscheidungen. Aber auch für längerfristige Investments nennen 11 der 20 Anleger diesen Faktor als bedeutend – auch wenn mit 16 von 20 Nennungen die Renditeerwartung hier das entscheidende Kriterium ist.

Aktien & Gold waren und bleiben das ideale (weil sich ergänzende) Duo unter den Kern-Anlageklassen. Solange die Inflations- und Zinsängste anhalten und angesichts der Ukraine-Krise über Kriegsgefahren diskutiert wird, schlage ich Euch vor, meine Freunde, sich bei neuen Investments vor allem auf physisches Gold und börslich gehandelte Goldinstrumente zu konzentrieren – ungeachtet der Preisentwicklung.

Das könnte dich auch interessieren

Meistgelesene Artikel