Verbio, Thyssenkrupp, Siemens und Delivery Hero nach Zahlen unter Druck – die wichtigsten Börsennews zum Handelsstart

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Der Dax ist weiter auf dem Vormarsch. Vor den wichtigen Inflationsdaten aus den USA legt der Deutsche Leitindex zum Handelsstart 0,71 Prozent zu und startet mit 15.592 Punkten in den Handelstag. Während Siemens mit seinen Zahlen voll überzeugen kann, geht es bei Delivery Hero mit dem Kurs rund 8 Prozent beragab.

Siemens: Lieferkettenprobleme hervorragend gemeistert

Der Technologiekonzern hat einen robusten Jahresauftakt verzeichnet. Auftragseingänge, Umsatz und Ergebnis legten im ersten Geschäftsquartal (per Ende Dezember) deutlich zu und übertrafen die Analystenprognosen. So stiegen die Erlöse um 17 Prozent auf 16,5 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte. Auf vergleichbarer Basis, sprich bereinigt um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe, betrug das Wachstum neun Prozent. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebita) erhöhte sich um 12 Prozent auf rund 2,5 Milliarden Euro. Stark entwickelten sich dabei das Digitalsparte, das Geschäft mit intelligenter Infrastruktur sowie die Medizintechniktochter Healthineers.

Mit Bezug auf die angespannten Lieferketten hätten größere Unterbrechungen vermieden werden können, kommentierte Siemens. Es gebe jedoch Verzögerungen bei der Auslieferung mancher Produkte an Kunden. Dabei kann das Unternehmen auf eine starke Auftragslage blicken: Das Neugeschäft wuchs um 52 Prozent auf 24,2 Milliarden Euro. Dabei profitierte Siemens von Großaufträgen der Zugsparte, vorgezogenen Beschaffungsmaßnahmen der Kunden bei Smart Infrastructure sowie einem „außerordentlich hohen“ Auftragseingang im Digitalgeschäft. Nach Steuern stieg der Gewinn um ein Fünftel auf knapp 1,8 Milliarden Euro. Die Jahresprognose für das Geschäftsjahr 2021/22 wurde bestätigt.

Delivery Hero: 2021 mit Verlust abgeschlossen

Der Lieferdienst hat im vergangenen Jahr nach seinem südkoreanischen Zukauf Woowa deutlich zugelegt. Der Bruttowarenwert (GMV) des Gesamtjahres stieg gegenüber dem Vorjahr um 62 Prozent auf 35,4 Milliarden Euro, wie das Dax-Unternehmen am Donnerstag in Berlin mitteilte. Damit erreichte Delivery Hero etwas mehr als das, was der Konzern selbst in Aussicht gestellt hatte , allerdings hatten die Analysten beim Bruttowarenwert etwas mehr erwartet. Der Umsatz ohne Berücksichtigung von Gutscheineffekten (Segmentumsatz) stieg konzernweit um 89 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro, was im Rahmen der eigenen Prognose lag.

Für das laufende Jahr peilt der Vorstand einen Bruttowarenwert von 44 bis 45 Milliarden Euro an. Davon sollen -1 bis -1,2 Prozent als operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) übrig bleiben. Das Management rechnet also weiter mit einem Verlustjahr.

Der Gesamtumsatz der Segmente soll zwischen 9,5 und 10,5 Milliarden Euro liegen. Den Geschäftsbericht 2021 sowie Zahlen für das erste Quartal des laufenden Jahres will der Vorstand am 28. April vorlegen.

Thyssenkrupp: Zahlen besser als erwartet

Der Stahl- und Industriekonzern Thyssenkrupp ist robust in das neue Geschäftsjahr gestartet. Dabei profitierte das Unternehmen von der laufenden Transformation sowie den höheren Stahlpreisen, die die gestiegenen Kosten etwa für Rohstoffe und Logistik mehr als ausgleichen konnten. „Wir hatten ein gutes erstes Quartal. Der Turnaround von Thyssenkrupp ist in vollem Gang“, kommentierte Finanzvorstand Klaus Keysberg am Donnerstag in Essen die Zahlen.

Die Auftragslage ist weiter robust: So stieg das Neugeschäft um ein Drittel auf 10,4 Milliarden Euro. Die Erlöse erhöhten sich in den drei Monaten per Ende Dezember um 23 Prozent auf rund 9 Milliarden Euro, wie Thyssenkrupp mitteilte. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) sprang von 78 Millionen auf 378 Millionen Euro. Umsatz- und Ergebnis fielen damit höher aus, als von Analysten prognostiziert. Unter dem Strich kehrte der Konzern, der sich derzeit in einem tiefgreifenden Umbau befindet, wieder in die schwarzen Zahlen zurück. So betrug der Nettogewinn 106 Millionen Euro. Hier hatte das Unternehmen im Vorjahreszeitraum noch einen Verlust von 145 Millionen Euro verbucht.

Verbio: Starke Zahlen mit Rekorden

Der Biokraftstoff-Hersteller Verbio profitiert von der starken Nachfrage nach Biokraftstoffen. Sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Ergebnis sei ein neues Rekordniveau erreicht worden, teilte das SDax -Unternehmen am Donnerstag in Zörbig mit. Zudem kündigte Verbio Investitionen in Nordamerika zum Ausbau einer Bioraffinerie an. Die Ende Januar angehobene Prognose wurde bestätigt.

Der Umsatz von Verbio stieg im ersten Halbjahr bis Ende Dezember mit über 809 Millionen Euro auf ein Rekordniveau. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Plus von mehr als zwei Drittel. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erhöhte sich um fast 133 Prozent auf 187,2 Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2021/2022 (bis Ende Juni) peilt Verbio einen operativen Gewinn von 300 Millionen Euro an.

Zurich: Gute Zahlen trotz zahlreicher Naturkatastrophen

Der Schweizer Versicherer Zurich hat seinen Gewinn im vergangenen Jahr trotz schwerer Naturkatastrophen gesteigert. Weil die Belastungen durch die Corona-Pandemie zurückgingen, legte der Überschuss im Vergleich zum Vorjahr um 36 Prozent auf 5,2 Milliarden US-Dollar (4,6 Mrd Euro) zu, wie der Allianz-Konkurrent am Donnerstag in Zürich mitteilte. Dabei profitierte das Unternehmen auch von günstigen Marktkonditionen mit gestiegenen Tarifen.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: Vintage Tones / shutterstock.com

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