Iran kündigt Verbleib in Atomgesprächen an

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IRAN-IRAK:Iran kündigt Verbleib in Atomgesprächen an

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Dubai (Reuters) - Trotz der durch den Ukraine-Krieg zugespitzten Lage will sich der Iran nicht aus dem Gesprächen zur Wiederbelebung des Atomabkommens von 2015 zurückziehen.

"Wir werden in den Wiener Gesprächen bleiben", schrieb Ali Schamchani, Chef des Obersten Nationalen Sicherheitsrates, am Montag auf Twitter. Es müssten aber die "rechtlichen und logischen" Forderungen des Iran erfüllt und eine "starke Einigung" erreicht werden. Ein Sprecher der iranischen Außenministeriums sagte, der Ball liege im Feld der USA: "Wir sind noch nicht an dem Punkt einer Einigung, da es offene Fragen gibt, über die Washington entscheiden muss."

Die seit Monaten laufenden Gespräche schienen eigentlich weit fortgeschritten. Vor einer Woche aber forderte Russland unerwartet umfangreiche Garantien, dass der russisch-iranische Handel von jeglichen westlichen Sanktionen ausgenommen werden müsse, die im Zusammenhang mit der russischen Invasion in der Ukraine verhängt wurden. Der Westen lehnt das ab.

Die Verhandlungen sind deshalb für unbestimmte Zeit unterbrochen. Die USA hatten die Vereinbarung 2018 unter ihrem damaligen Präsidenten Donald Trump einseitig aufgekündigt, woraufhin auch der Iran sich nicht mehr an alle Auflagen hielt. Mit dem Atomabkommen soll verhindert werden, dass der Iran Nuklearwaffen baut. Der Iran dementiert solche Absichten.

Die Spannungen haben zudem zugenommen, nachdem der Iran am Sonntag Raketen auf die Stadt Erbil abgefeuert hat. Erbil ist die Hauptstadt der autonomen irakischen Kurdenregion. Am Montag erklärte der Iran dazu, von irakischem Gebiet aus hätten in der Vergangenheit kurdische Terroristen, die USA und Israel die Islamische Republik angegriffen. Auch das Verhältnis des Iran zu dem regionalen Rivalen Saudi Arabien hat sich wieder verschlechtert.

Am Dienstag wird Irans Außenminister Hossein Amirabdollahain in Moskau erwartet, um dort über das Atomabkommen zu sprechen. Die iranische Zeitung "Nur News" beschrieb den Besuch als eine Plattform für ernsthafte, offene und zukunftsorientierte Gespräche zwischen zwei Ländern, die gezeigt hätten, dass sie bei komplexen Problemen sehr eng, entschlossen und erfolgreich zusammenarbeiten könnten.

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