Aktien Europa: Moderate Gewinne zum Wochenauftakt

dpa-AFX · Uhr

PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Ungeachtet des anhaltenden Kriegs in der Ukraine und der geringen diplomatischen Fortschritte zur Lösung des Konflikts haben Europas wichtigste Aktienmärkte die neue Woche mit freundlicher Tendenz eingeleitet. Der EuroStoxx 50 notierte gegen Mittag 0,20 Prozent höher bei 3926,56 Punkten. Der französische Cac 40 stieg um 0,36 Prozent auf 6708,32 Punkte. Der britische FTSE 100 zog um 0,17 Prozent auf 7550,66 Punkte an.

Börsianer verwiesen auf Berichte vom Wochenende über mutmaßliche Gräueltaten russischer Soldaten an ukrainischen Zivilisten in Butscha und einer nun drohenden Verschärfung der Sanktionen gegen Russland durch westliche Länder. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat bereits weitere Sanktionen gegen Russland in Aussicht gestellt.

Neben den humanitären Kriegsfolgen sorgten vor allem die wirtschaftlichen Hemmnisse für Zurückhaltung unter den Anlegern, bemerkte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect. Zusätzlich sorgten die hohen Rohstoffpreise für eine zunehmende Inflationsdynamik und schürten Spekulationen um eine Zinserhöhung durch die Europäische Zentralbank.

Aus Branchensicht waren Autowerte sowie Aktien aus dem Gesundheitssegment mit Gewinnen von jeweils rund 1,2 Prozent am meisten gefragt. Ganz unten im Sektortableau waren Versicherertitel sowie Papiere aus dem Öl- und Gassektor mit Verlusten von jeweils rund 0,5 Prozent zu finden.

Unter den Einzelwerten standen am Montag vor allem Schweizer Werte im Anlegerfokus. An der Spitze des SMI-Index fanden sich die Anteilsscheine von Logitech mit einem Kursaufschlag von 3,2 Prozent auf 69 Franken. Die Investmentbank Goldman Sachs hatte die Aktien des Schweizer Computerzubehör-Herstellers von "Neutral" auf "Buy" hochgestuft und das Kursziel von 88 auf 107 Franken angehoben.

Die Papiere von Roche verteuerten sich um 2,6 Prozent. Die US-Gesundheitsbehörde FDA gewährte einem Zulassungsantrag des Schweizer Pharmakonzerns für die Covid-19-Therapie Actemra/RoActemra ein beschleunigtes Prüfverfahren ("Priority Review"). Dabei gehe es um die intravenöse Behandlung von hospitalisierten, erwachsenen Corona-Patienten mit dem Mittel, teilte Roche mit.

Beim Pharmakonzern Novartis kommt es zu einer Änderung in der Organisationsstruktur. Um in den kommenden zehn Jahren die angepeilten Wachstumsziele zu erreichen, sollen künftig die Geschäftseinheiten Pharma und Onkologie zusammengeführt werden, kündigten die Schweizer an. Gleichzeitig sollen zwei separate Vertriebsorganisationen mit stärkerer geografischer Ausrichtung gegründet werden. Die Novartis-Aktien legten um 1,4 Prozent zu./edh/stk

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