ARK: Analysehaus Morningstar stuft Cathie Woods ARK Invest ab und kritisiert Investmentstrategie –„Gefährlicher Ansatz“

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Der Status eines Stars ist vor allem an der Börse nur sehr schwer über einen langfristigen Zeitraum zu halten, denn dafür muss die Performance kontinuierlich gut sein. Die zurückliegenden Monate haben zwar dem Gesamtmarkt schwer Schaden zugefügt, doch vor allem Wachstumswerte sind besonders unter die Räder gekommen. Das sägt auch an der Reputation von Cathie Wood und ihrem Investmentunternehmen. Das Finanzanalyseunternehmen Morningstar hat deutliche Kritik an der Managementstrategie von Cathie Woods ARK Invest verlauten lassen und ARK Ende letzter Woche von neutral auf negativ abgestuft.

„Der ARK Innovation ETF (ARKK) zeigt nur wenige Anzeichen für eine Verbesserung seines Risikomanagements oder seiner Fähigkeit, sich erfolgreich in dem herausfordernden Gebiet zu bewegen, das er erkundet“, so das Fazit von Robby Greengold, Analyst bei Morningstar. „Seit seinem kometenhaften Aufstieg im Jahr 2020 war der börsengehandelte Fonds einer der am schlechtesten abschneidenden in den USA verkauften Fonds, da die von ihm gehaltenen Aktien mit aggressivem Wachstum auf den Boden zurückfielen“, so der Analyst. Dennoch hätte Wood „ihren gefährlichen Ansatz noch einmal verdoppelt. […] Sie hat dem Portfolio ein höheres Risiko aufgebürdet, indem sie die Anzahl der Aktien von 60 auf 35 gegenüber weniger als vor einem Jahr reduziert hat – und damit das aktienspezifische Risiko erhöht.“ „Die Strategie ist effektiv weniger liquide und anfälliger für schwere Verluste geworden“, so Greengold weiter.

Der ARK Innovation ETF muss auf Sicht von 12 Monaten eine Korrektur von gut 45 Prozent einstecken und die bisherige Jahresperformance sieht mit einem Minus von 30 Prozent ebenfalls alles andere als rosig aus.

Cathie Wood selbst hält jedoch unbeirrt an ihrer Strategie fest. Anfang März bekräftigte die ARK-Managerin den Investment-Ansatz ihrer Firma, aus Sicht von mindestens 5 Jahren in disruptive Technologien zu investieren, die sich langfristig große Marktanteile in ihrem jeweiligen Segment erobern können.

„Angesichts unserer Wachstumserwartungen bei diesen neuen Technologien denke ich, dass wir einige spektakuläre Renditen sehen werden“, so Wood. „Wir befinden uns in einem schrecklichen Bärenmarkt für Innovationen. Wenn Sie jedoch vom Tiefpunkt des Coronavirus bis zu dem Performance-Höhepunkt des Ark Innovation ETF im Februar 21 schauen, sind wir um 358 Prozent gestiegen.“

Zudem betont sie, dass seit Januar diesen Jahres die Kapitalzuflüsse in die verschiedenen ARK-Fonds wieder „erheblich“ gestiegen seien. „Ich denke, dass ein Großteil unserer Investoren derzeit den Einstiegsdurchschnitt mit weiteren Käufen senkt“, so Wood. Man würde staunen, wie schnell eine Strategie des Dollar-Cost-Averaging den gesamten Wert des Investments wieder über den Durchschnitt heben kann, so die Investorin. „Wenn wir richtig liegen, werden wir in den nächsten 5 Jahren wieder deutlich über dem Durchschnitt sein.“

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Als investierter oder interessierter Anleger ist es ebenfalls eine Frage des langfristigen Investment-Horizonts, ob man in die ARK-ETF-Produkte einsteigen möchte oder nicht. Wobei der oft von ARK beschriebene Zeithorizont von lediglich 5 Jahren für viele Technologien wie Blockchain, DNA-Sequenzierung, künstliche Intelligenz und Energiespeicherung recht kurz bemessen ist. Bei den meisten dieser Sektoren sollte man als langfristig orientierter Anleger eher in Jahrzehnten als in Jahren denken, wenn es um die volle Ausschöpfung des Potenzials dieser neuen Geschäftsfelder geht.

Von Alexander Mayer

Titelfoto: viewimage / shutterstock.com

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