Morgan-Stanley-Analyst: „Alle Anzeichen einer Bärenmarktrally“
Viele Marktbeobachter trauen der derzeitigen Erholungsbewegung an den Märkten nicht. Inflation, Zinswende, eine inverse Zinskurve an den Anleihemärkten und damit die steigende Angst vor einer wirtschaftlichen Rezession sorgen für Skepsis.
Einer der größten Bären ist der Morgan-Stanley-Analyst Mike Wilson, der in der derzeitigen Marktbewegung einen klaren Trend erkennt: „Es hat alle Kennzeichen dessen, was ich eine Bärenmarktrallye nennen würde“, sagte der Chefstratege für US-Aktien und Chief Investment Officer des Unternehmens gegenüber dem Nachrichtensender CNBC. „Dinge wurden überverkauft.“
Er hebt dabei vor allem den Technologie-Index Nasdaq hervor, der wieder bis an seinen 200-Tage-Trend zurückgekommen ist, jedoch an diesem Widerstand zu scheitern droht. “Es ist ein guter Zeitpunkt, defensiv zu bleiben, denn wir sind im Spätzyklus”, so der Rat des Analysten für Anleger.

„Wir glauben nicht, dass es dieses Jahr eine Rezession gibt. Aber vielleicht könnte es nächstes Jahr einen geben“, sagte Wilson. „Also werden die Märkte defensiv handeln.“ Der Analyst favorisiert für eine Aufstellung in diesem Marktumfeld vor allem Werte von Versorgern, Basiskonsumgüterherstellern und aus dem Gesundheitswesen, die seiner Meinung nach am besten für eine Outperformance der kommenden Monate herhalten können.
Höchstens eine langsamer agierende Fed in Bezug auf die Zinserhöhungen könnte eine Baisse an den Märkten abfedern, angesichts der Inflationsentwicklung sei dies jedoch vom Tisch, so das Fazit von Wilson.
onvista-Redaktion
Titelfoto: Who is Danny / Shutterstock