Markt-Update: Gegenbewegung im Dax - Bitcoin fällt kurzzeitig unter 30.000 Dollar, Munich Re im Plus, Corestate auf Rekordtief

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Quelle: Kapustin Igor/Shutterstock.com

Nach dem Rutsch auf ein Tief seit Mitte März zu Wochenbeginn hat sich der Dax am Dienstag gefangen. Die zuletzt erkennbare Abwärtstrenddynamik sei zu heftig gewesen, sagte Marktexperte Andreas Lipkow von der Comdirect. Im frühen Handel legte der deutsche Leitindex um 1,20 Prozent auf 13 541 Punkte zu. Der MDax gewann 0,70 Prozent auf 28 011 Zähler. Der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 stand 1,2 Prozent höher.

"Extremlevel an Pessimismus"

Marktbeobachter der Credit Suisse sehen derzeit ein "Extremlevel an Pessimismus" und nennen dafür vier Gründe: Inflation, steigende Zinsen, Lieferkettenprobleme sowie geopolitische Krisen. Dabei seien die Aussichten für die Finanzmärkte gar nicht so schlecht, wie es aktuell scheine, zumindest für dieses Jahr. Die Credit-Suisse-Fachleute warnen explizit vor "Panikverkäufen".

Bitcoin fällt unter 30.000 US-Dollar

Die jüngste Talfahrt von Digitalwährungen wie Bitcoin setzt sich fort. Am Dienstag fiel der Kurs der ältesten und bekanntesten Kryptowährung auf der Handelsplattform Bitfinex unter die Marke von 30 000 US-Dollar. Mit 29 833 Dollar wurde in der Nacht auf Dienstag der niedrigste Stand seit Juli 2021 markiert. Noch vor wenigen Tagen hatte ein Bitcoin über 40 000 Dollar mehr gekostet.

Auch andere Digitalwerte wie Ether, XRP oder Dogecoin gaben weiter nach. Der Marktwert aller derzeit rund 19 300 Kryptoanlagen fiel nach Angaben des Portals Coinmarketcap unter die Marke von 1,5 Billionen Dollar. Das vergangenen November erreichte Rekordhoch von fast drei Billionen Dollar ist aktuell weit entfernt.

Als Hauptgrund für den Sinkflug am Kryptomarkt gilt die Zinswende vieler Zentralbanken. Nicht nur in den USA stemmen sich die Notenbanken mit teils deutlichen Zinsanhebungen gegen die hohe Inflation. Die steigenden Zinsen machen Anlagewerten zu schaffen, die wie Bitcoin keine regelmäßigen Erträge abwerfen. Zusätzlich leiden die als besonders riskant geltenden Digitalwährungen unter dem ungewissen Fortgang des Ukraine-Kriegs.

Munich Re im Plus - Börsianer lobt Schaden-Kosten-Quote

Papiere der Munich Re haben am Dienstagmorgen nach Geschäftszahlen etwas zugelegt. Im erholt erwarteten Börsenumfeld stiegen die Aktien der Münchner beim Broker Lang & Schwarz um 1 Prozent. Ein Börsianer lobte in einer ersten Reaktion vor allem die Schaden-Kosten-Quote im ersten Quartal. Der etwas niedriger als erwartet ausgefallene operative Gewinn könnte aber wieder etwas bremsen.

Corestate verlieren fast die Hälfte auf Rekordtief

Die am Vortag mit einem Plus von mehr als elf Prozent noch starken Titel von Corestate Capital dürften am Dienstag auf ein Rekordtief zurückfallen. Grund ist die Streichung des Ausblicks und der Dividendenaussage durch den Immobilien-Investmentmanager.

Gesamtwirtschaftliche Risiken beeinflussten das Geschäft, hieß es von dem Unternehmen. Im vorbörslichen Handel auf Tradegate brachen die Anteile, die 2021 den Nebenwerteindex SDax verlassen mussten, um rund die Hälfte ein im Vergleich mit dem Xetra-Schluss auf 4,31 Euro.

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